Töpler
,
August,
Physiker, geb. zu
Brühl a.
Rhein, studierte in
Berlin
[* 2]
Chemie und
Physik,
wurde Chemiker, dann
Dozent an der landwirtschaftlichen
Akademie zu
Poppelsdorf bei
Bonn,
[* 3] 1864
Professor an der polytechnischen
Schule zu
Riga.
[* 4] Er widmete sich indes hauptsächlich der
Physik und wurde 1868 als
Professor der
Physik nach
Graz
[* 5] berufen, von
wo er 1876 in derselben
Eigenschaft an das
Polytechnikum zu
Dresden
[* 6] übertrat. Töpler
zeigte sich besonders geschickt in Auffindung
neuer Beobachtungsmethoden und
Konstruktion neuer
Apparate.
Seine »Optischen Studien nach der Methode der Schlierenbeobachtung« (Bonn 1865) zeigten, wie man eine ganze Reihe von Erscheinungen, welche sich sonst der Beobachtung entziehen, sichtbarmachen kann. Ebenso machte er die stroboskopischen Scheiben zur Beobachtung schwingender Körper nutzbar. Er konstruierte eine Quecksilberluftpumpe, [* 7] welche gar keine Hähne verlangt und dadurch einen großen Vorzug vor der Geißlerschen hat, gegen welche sie allerdings den Nachteil erheblich größerer Dimensionen besitzt.
Gleichzeitig mit Holtz konstruierte Töpler
eine wesentlich auf denselben Prinzipien beruhende
Elektrisiermaschine,
[* 8] welche sich durch die Anwendung von Metallbelegungen von derjenigen von Holtz unterscheidet und
von dieser zurückgedrängt wurde, in der letzten Zeit aber sich allgemeinere
Anerkennung verschaffte, seit Töpler
ihr durch Anwendung
einer großen Anzahl von
Scheiben eine früher nicht geahnte
Stärke
[* 9] gab. Durch eine Anzahl mathematisch-physikalischer
Arbeiten,
so über die Fundamentalpunkte eines optischen
Systems, über die Zerlegung zusammengesetzter
Schwingungen
u. a. m., hat sich Töpler
ebenso als gediegener Theoretiker bewiesen.