Titel
Töpfer
,
1) Johann Gottlob, Organist, geb. zu Niederroßla in Thüringen, besuchte das Gymnasium, dann das Lehrerseminar in Weimar, [* 2] wo er zugleich unter Destouches und A. E. Müller gründliche Musikstudien machte, wurde 1817 Seminarmusiklehrer, 1830 Stadtorganist daselbst; starb Seine Bedeutung beruht auf seinen Schriften über die Orgel, durch welche er vielfach reformatorisch gewirkt hat. Die hauptsächlichsten sind: »Die Orgel, Zweck und Beschaffenheit ihrer Teile« (Erf. 1843);
»Theoretisch-praktische Organistenschule« (das. 1845);
»Lehrbuch der Orgelbaukunst« (Weim. 1856, 4 Bde.; 2. Aufl. von Allihn, 1888) etc. Als Komponist trat er mit einer großen Orgelsonate, einem Konzertstück für Orgel, einer Kantate: »Die Orgelweihe«, einem Choralbuch (4. Aufl., Weim. 1878), kleinen Orgelstücken u. a. hervor.
2)
Karl, Lustspieldichter, geb. zu
Berlin,
[* 3] debütierte als
Schauspieler in
Strelitz,
[* 4] ging dann nach
Breslau,
[* 5]
Brünn
[* 6] und 1815 an das Hofburgtheater zu
Wien.
[* 7] Daneben versuchte er sich auch in
Lustspielen, von denen »Der beste
Ton« u.
»Freien nach
Vorschrift« von der
Kritik günstig aufgenommen wurden. 1820 ließ er sich als Schriftsteller in
Hamburg
[* 8] nieder, wo er starb. Von seinen spätern
Stücken hat besonders
»Rosenmüller und
Finke«
Glück gemacht. Seine dramatischen
Produkte, welche als
»Lustspiele« (neue Ausg., Leipz. 1873, 4 Bde.)
erschienen, entbehren zwar jedes poetischen
Gehalts, zeichnen sich aber durch theatralische Wirksamkeit
und eine gewisse Sorgfalt in der
Durchführung aus. Auch
»Erzählungen und
Novellen« (Hamb. 1842-44, 2 Bde.)
veröffentlichte Töpfer.