Todleben
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Todleben,
(Todleben), Eduard Janowitsch, Graf von, russ. General, geb. zu Mitau [* 4] als Sohn eines angesehenen Großhändlers, ward erst auf der Kadettenschule in Riga, [* 5] dann 1832-36 auf der Ingenieurschule in Petersburg [* 6] gebildet, trat 1837 als Unterleutnant in das Geniekorps, kämpfte 1847-50 im Kaukasus, nahm als Stabshauptmann an den Belagerungen der Tschetschenzenfestungen Salti und Tschoch teil und war dann 1854 als Oberstleutnant an der Seite des Generals Schilder-Schuldner bei der Belagerung von Silistria thätig.
Darauf nach der Krim [* 7] beordert, erwarb er sich durch schnelle Herrichtung von Verteidigungswerken auf der Südseite von Sewastopol, [* 8] welche allein die lange Verteidigung ermöglichte, einen weit berühmten Namen. Am am Fuß verwundet, mußte er seine Wirksamkeit einstellen und ward dann zum Generalleutnant und Generaladjutanten des Kaisers sowie 1860 zum Direktor des Ingenieurdepartements im Kriegsministerium ernannt. Außerdem ward er Adjunkt des Großfürsten Nikolaus des ältern als Generalinspektor des Geniewesens. 1877 ward er erst im September auf den Kriegsschauplatz nach Bulgarien [* 9] berufen und mit der Oberleitung der Belagerungsarbeiten vor Plewna [* 10] betraut, nach dessen durch ihn bewirktem Fall in den Grafenstand erhoben, mit der Zernierung der bulgarischen Festungen und im April 1878 mit dem Oberbefehl in der Türkei [* 11] beauftragt. 1879 wurde er Generalgouverneur von Odessa, [* 12] 1880 von Wilna [* 13] und starb in Bad [* 14] Soden. Er schrieb »Défense de Séwastopol« (Petersb. 1864 ff.; deutsch von Lehmann, Berl. 1865 bis 1872, 2 Bde.).
Vgl. Brialmont, Le [* 15] général comte Totleben (Brüssel [* 16] 1884);
Krahmer, Generaladjutant Graf Totleben (Berl. 1888).