(ital.), einer der ältesten Namen für Instrumentalstücke, speziell für Tasteninstrumente, und ursprünglich
von Sonata, Fantasia, Ricercar etc. nicht verschieden. Die ältesten Tokkaten für Orgel sind die von C. Merulo 1598 herausgegebenen,
aber jedenfalls sehr viel früher geschriebenen für die Orgel. Sie beginnen in der Regel mit einigen vollen
Harmonien, allmählich setzt sich mehr und mehr Läuferpassagenwerk an, und kleine fugierte Sätzchen werden eingestreut.
Die moderne Toccata ist ebenfalls noch durchaus ein Stück für Tasteninstrumente und hat kein weiteres charakteristisches Merkmal,
als daß sie durchgehends sich in kurzen Notenwerten bewegt und ziemlich vollstimmig gesetzt ist (vgl.
die Bachschen Orgeltokkaten, die Schumannsche Klaviertokkata etc.).
(ital., von toccare, d. i. berühren), ein früher sehr gebräuchlicher Tonsatz für Tasteninstrumente (Klavier,
Orgel), der ohne festes Form- und Melodiegefüge war und mit dem Präludium und der Etüde, der Phantasie und dem
Capriccio ziemlich identisch ist, auch historisch den Ausgangspunkt dieser Formen bildet. Die Toccata blühte
im 16., sowie zu Anfang des 17. Jahrh., doch haben noch neuere Komponisten Stücke freiern Charakters zuweilen Toccata genannt.
S. Bach hat eine Reihe von solchen großen und effektvollen Orgelsätzen Toccaten genannt, die aus einem oder
zwei kurzen Motiven entwickelt sind.