Tocantins
(spr. -kangtíngs), einer der großen
Ströme
Brasiliens, entsteht unter 4° 40' südl.
Br. und 49° westl.
L. (von Greenwich) bei dem
Fort
São João de
Araguaya aus der
Vereinigung des
Araguaya (s. d.) und des obern Tocantins.
Der obere Tocantins bildet
sich im
Staate Goyaz aus dem
Kleinen Tocantins
oder Tocantins-Pequeno und dem Rio
[* 2] Maranha. Der vereinigte
Strom
fließt nach N., zuletzt die Grenze gegen
Maranhão bildend. Dann tritt er in Para ein. Etwa 300 km unterhalb der
Vereinigung
mit den
Fluten des stärkern
Araguaya erweitert er sich zu einem Ästuar, welches unterhalb Cameta oder Villa Vicoza den
Namen
Rio Para annimmt.
Dieses 222 km lange und an der Mündung in den Atlantischen Ocean 63,8 km breite Ästuar wird häufig als ein Nebenfluß
des
Amazonenstroms betrachtet, kann aber nicht einmal als ein Zwillingsstrom desselben angesehen werden, da ihre Wassermassen
durch die
Insel
Marajo geschieden bleiben und nur durch einige schmale, aber tiefe
Kanäle miteinander in
Verbindung stehen. Die Stromlänge des Tocantins
wird zu 2040 km, die schiffbare
Strecke zu 1800 km, das ganze
Flußgebiet zu 979000
qkm angegeben. Das letztere wird hauptsächlich durch den Araguay erweitert. Die regelmäßige Benutzung als Wasserstraße
fängt erst bei
Porto-Imperial unter 10° südl.
Br. an. Doch bereiten
Riffe,
Stromschnellen und
Untiefen
vielfache Hindernisse, so daß der Tocantins
noch schlechter als der
Araguaya zu befahren ist.