Adolf, Romanist, geb. in dem Dorfe Hirzel (Kanton
[* 2] Zürich),
[* 3] wo sein
Vater, Salomon Tobler (geb. 1794, gest. 1875 zu
Zürich),
besonders durch die epischen
Dichtungen «Die Enkel Winkelrieds» (Zur. 1837) und «Columbus»
(ebd. 1816) litterarisch bekannt, damals Pfarrer war. Tobler studierte in Zürich
und
Bonn
[* 4] und lebte seit 1857 meist
zu
Rom,
[* 5] in
Toscana und zu
Paris,
[* 6] bis er 1861 die
Stelle eines Lehrers an der Kantonsschule zu Solothurn
[* 7] erhielt. 1866 siedelte er als Gymnasiallehrer
nach Bern
[* 8] über, wo er sich im
Frühjahr 1867 an derUniversität habilitierte.
Bereits im Herbst desselben Jahres folgte er einem Rufe als Professor der roman.
Sprachen nach
Berlin.
[* 9] Seit 1881 ist er Mitglied
der
Berliner
[* 10]
Akademie der Wissenschaften. Tobler ist einer der gründlichsten Forscher auf dem Gebiete der roman.
Sprachen. Unter seinen
Arbeiten sind hervorzuheben: die
Ausgabe der altfranz.Dichtungen des Jehan de Condet
(Stuttg. 1860), «Bruchstück aus dem Chevalier au
Lyon»
[* 11] (Soloth. 1862),
«Mitteilungen aus altfranz. Handschriften» (Lpz.
1870),
«Die Parabel
[* 12] von dem echten
Ringe» (ebd. 1871; 2. Aufl. 1884),
«Vom franz. Versbau alter und neuer Zeit»
(ebd. 1880; 3. Aufl. 1894; in franz.
Übersetzung, Par. 1885),
«Vermischte Beiträge zur franz.
Grammatik» (Lpz. 1886
u. 1894),
die
Ausgabe des altfranz. Gedichtes «Li proverbe au vilain» (ebd. 1895),
«Denkblätter aus Jerusalem» (ebd. 1852). Das Hauptwerk aber ist die «Topographie von Jerusalem und seinen Umgebungen» (2 Bde.,
Berl. 1853-54),
welchem sich die «Planographie von Jerusalem» (Karte im Maßstab
[* 21] 1:4843, Gotha
[* 22] 1858) und
der «Beitrag zur mediz. Topographie von Jerusalem» (Berl. 1855) anschlossen. Ferner erschienen: «Dritte Wanderung nach Palästina»
[* 23] (Gotha 1859),
«Bilbiographia geographica Palaestinae» (Lpz.
1867) und eine Monographie über Nazareth (Berl. 1868). -
Vgl. Heim, TitusTobler, der Palästinafahrer (Zür. 1879).