Titlis
(Kt. Bern,
Obwalden
und Nidwalden).
3239 m. Weltbekannter höchster Gipfel (mit trigonometrischem
Signal 1. Ordnung) der
Wendenstock-Titliskette
zwischen dem
Gadmenthal im S. und dem
Engelbergerthal im N., sowie zugleich auch Kulminationspunkt der
ganzen Titlis
-Spannortgruppe, welche im S. von der
Dammastock-Sustenhorngruppe, im W. vom
Genthal und den
Melchthaler
Bergen,
im N. von der
Urirotstockgruppe und im O. vom
Reussthal begrenzt wird. Der Titlis
trägt im N. einen weit in die Lande hinausleuchtenden
Firnmantel, während er nach S. und O. mit imposanten
Wänden steil abbricht. Er bietet eine weitumfassende
Rundsicht (Panorama von X. Imfeld) und erhält sehr zahlreichen Besuch, da der Anstieg auf der gewöhnlichen
Route vom
Trübsee
her über den
Laubersgrat, die
Felsen der Rotegg und den
Gletscher in 4 Stunden leicht zu bewerkstelligen ist (von
Engelberg
her in 6-7 Stunden).
Schwieriger sind die Anstiegsrouten vom
Jochpass her unter den Hängen des
Reissend Nollen durch und über die NW.-Flanke (Engstlenalp-Gipfel 5 Stunden),
sowie von
Gadmen,
Stein oder
Meiendörfli her über das
Titlisjoch (schon 1866 begangen). Alle Routen führen im obern Teil über
die N.-Flanke und treffen in der Nähe des Gipfels zusammen. Der gewöhnliche Weg eignet sich auch als
Skitour. Erste Ersteigung 1744 durch 4 Männer (vielleicht Klosterleute) aus
Engelberg, zweite Ersteigung 1786 durch Dr. Feierabend
mit 10 Führern. Der Gipfel des Titlis
besteht aus mächtig entwickeltem obern Jurakalk (Hochgebirgskalk), der von seiner
Unterlage, dem Gneis des Aarmassives, durch ein stark reduziertes Band von dynamometamorph verändertem
Lias, Dogger und Trias getrennt ist. Geologisches Profil siehe im Kapitel Geologie des Artikels
Unterwalden. Vergl. den Führer
durch die Urner
Alpen des
A. A. C. Zürich
(Bd II, 1905).