Titanit
,
[* 1] ein weitverbreitetes monoklines Mineral von sehr mannigfaltigen Krystallformen, die meist einen horizontal-
oder geneigt- oder vertikal-säulenförmigen Habitus (s. Fig. 1) besitzen und
oft nach der
Basis verzwillingt sind, wobei auch Durchkreuzungszwillinge entstehen
[* 1]
(Fig. 2). Die einen zuweilen
diamantartigen, auch wohl fettartigen
Glasglanz tragenden
Krystalle, von der Härte 5 bis 5,5 und dem spec. Gewicht 3,4 bis
3,6, sind bald aus Klüften und
Spalten aufgewachsen und in diesem Falle von höherer
Pellucidität und
gewöhnlich gelblichgrüner
Farbe (die
Sphen und
Gelbmenakerz genannte
Varietät); bald als acessorische Gemengteile von Gesteinen
in diesen eingewachsen und sodann undurchsichtig und von vorwiegend braunen
Tönen (eigentlicher Titanit
). Die chem.
Analysen führen
aus die Formel CaSiTiO5 oder vierfach kieselsauren und titansauren Kalk, CaSi2O5 + CaTi2O5.
Der Kalk ist in den braun gefärbten
Varietäten teilweise durch
Eisenoxydul vertreten. Aufgewachsene
Krystalle
finden sich schön
am St.
Gotthard und an andern Punkten in der
Schweiz,
[* 2] im Obersulzbachthal im
Pinzgau, im
Tiroler Pfunders-
und Pfitschthal; häufig, doch nur in kleinen
Krystallen eingewachsen, erscheint der
T: in
Syeniten, Phonolithen, auch Dioriten,
Amphiboliten, überhaupt gern in hornblendehaltigen (selten in augitführenden) Gesteinen, in denen er
auch mikroskopisch weit verbreitet ist. Bei Eganville in der canad.
Grafschaft Renfrew kommen
Krystalle von 20 bis 80 Pfd.
Gewicht vor. Titanit
bildet sich auch sekundär durch Umwandlung des Rutils und des Titaneisens der Gesteine
[* 3]
(Titanomorphit); auch
hat man eine Entstehung von gelblichen Anataskryställchen sowie von Rutil
[* 4] aus Titanit
beobachtet.