Titanen
,
in der griech.
Mythologie das dritte Göttergeschlecht, die
Söhne und Töchter des
Uranos und der
Gäa:
Okeanos,
Köos,
Kreios,
Hyperion,
Iapetos und
Kronos, sodann Theia,
Rhea,
[* 3]
Themis,
Mnemosyne,
Phöbe und
Tethys. Als
Uranos
seine
Söhne, die
Hekatoncheiren (oder
Centimanen) und
Kyklopen,
[* 4] in den
Tartaros geworfen, erhoben sich, von
Gäa aufgereizt, die
Titanen
gegen den
Vater, entmannten ihn und übergaben dem
Kronos die Herrschaft. Gegen diesen und die herrschenden Titanen
begann aber
später
Zeus
[* 5] (s. d.) im
Verein mit seinen
Geschwistern den
Kampf.
Heliosis - Heliotrop

* 6
Helios.
Derselbe (Titanomachie) wurde in
Thessalien geführt, von den Titanen
vom
Othrys, von den
Kroniden vom
Olympos herab. Erst nach zehn
Jahren siegte
Zeus dadurch, daß er die
Kyklopen und
Hekatoncheiren aus dem
Tartaros befreite. Die Titanen
wurden hierauf selbst in
den
Tartaros geworfen und die
Hekatoncheiren zu ihren
Wächtern gesetzt. Dieser
Kampf ist zu unterscheiden von dem der olympischen
Götter gegen die himmelstürmenden
Giganten (s. d.). In der spätern
Mythologie werden alle von den Titanen
abstammenden
Gottheiten,
z. B.
Helios,
[* 6]
Selene,
[* 7]
Hekate,
[* 8]
Prometheus etc., mit diesem
Namen bezeichnet, bis man zuletzt Titanen
und
Giganten
identifizierte und der
Name
Titan nur noch an dem
Sonnengott haftete.
Vgl. Schömann, De Titanis Hesiodeis (Greifsw. 1846);
Mayer,
Die
Giganten und Titanen
in der antiken
Sage und
Kunst (Berl. 1887).