Titan
386 Wörter, 2'778 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Titan,
Ti,
Metall, findet sich mit
Sauerstoff verbunden (Titan
säureanhydrid) als
Rutil,
[* 3]
Anatas und
Brookit, welche drei
Mineralien
[* 4] aus Titan
säureanhydrid bestehen, aber ungleiche Kristallgestalt besitzen, ferner als titan
saures
Eisenoxydul mit
Eisenoxyd im
Titaneisenerz, als titan
saurer
Kalk im
Perowskit, als titan
saurer
Kalk mit kieselsaurem
Kalk im
Titanit,
[* 5] in geringer
Menge in vielen
Silikaten, in den meisten
Eisenerzen, im
Basalt und andern
Felsarten, in der
Ackererde und
in den
Meteorsteinen.
Aus Fluortitan
kalium durch
Kalium abgeschieden, bildet Titan
ein dunkelgraues, schwer schmelzbares
Pulver, welches beim Erhitzen
an der
Luft mit großem
Glanz verbrennt und sich leicht in erwärmter
Salzsäure löst; das
Atomgewicht ist
50,25. Von seinen
Oxyden ist Titan
säureanhydrid TiO2 , welches auch künstlich in den drei
Formen, in denen es
in der
Natur vorkommt, dargestellt werden kann, am wichtigsten. Titan
wurde 1789 von
Gregor im
Titaneisenerz entdeckt.
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Im Das Lexikon des Zeitungslesers, 1951
Titan.
Übermenschlicher Riese.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
(chem. Zeichen Ti; Atomgewicht 48,1), ein metallisches chem. Element, das in seinem chem. Verhalten dem Silicium nahe verwandt ist; es findet sich, wie letzteres, in der anorganischen Natur nur mit Sauerstoff verbunden, als Titansäureanhydrid, TiO2, und in titansauren Salzen. Das reine Titansäureanhydrid kommt im Mineralreiche in drei durch ihre Krystallform in voneinander verschiedenen Mineralien, dem Rutil, Brookit und Anatas (s.diese Artikel), vor; unter ihren Verbindungen, den Titanaten, ist das Titaneisen und der Titanit (s. d.) bemerkenswert. Im Titaneisenerz (s. d.) wurde das Titan 1790 von Gregor, im Rutil 1795 von Klaproth entdeckt. Es ist nur sehr schwierig und auf umständliche Weise darzustellen.
Gewöhnlich erscheint es als ein dunkelgraues nicht krystallinisches Pulver vom Aussehen des mit Wasserstoff reduzierten Eisens. Es ist im höchsten Grad schwerschmelzend. Von Salzsäure wird es beim Erwärmen unter Entwicklung von Wasserstoff gelöst. Das Titan gehört zu den Elementen, die sich mit Stickstoff zu in der Glühhitze beständigen Verbindungen vereinigen. In den Spalten der Eisenhochöfen, wo man titanhaltige Eisenerze verhüttet, findet man nicht selten und in ziemlicher Menge kupferrote, metallglänzende Würfel (Titan Würfel), die eine Verbindung von Titanstickstoff mit Cyantitan sind. In der Porzellandekoration benutzt man in beschränkter Weise das Titan zur Erzielung gelber Farben. Auch grüne und andere Farben zum Malen und Anstreichen hat man aus Titan darzustellen versucht. Die ebenfalls versuchte Anwendung des Titan als Zusatz zum Stahl (Titanstahl), um diesen zu verbessern, hat sich nicht bewährt.
einer der Titanen (s. d.). - Titan heißt auch der hellste der Saturnmonde.