Titan
(chem. Zeichen
Ti;
Atomgewicht 48,1), ein metallisches chem. Element, das in seinem chem.
Verhalten dem Silicium nahe verwandt ist; es findet sich, wie letzteres, in der anorganischen Natur nur mit Sauerstoff verbunden,
als Titan
säureanhydrid, TiO2, und in titan
sauren
Salzen. Das reine Titan
säureanhydrid kommt im
Mineralreiche in drei durch
ihre Krystallform in voneinander verschiedenen
Mineralien,
[* 2] dem Rutil,
[* 3]
Brookit und
Anatas (s.diese
Artikel), vor; unter ihren
Verbindungen, den
Titanaten, ist das Titan
eisen und der
Titanit
[* 4] (s. d.) bemerkenswert. Im
Titaneisenerz (s. d.) wurde das Titan
1790 von
Gregor, im Rutil 1795 von
Klaproth entdeckt. Es ist nur sehr schwierig und auf umständliche
Weise darzustellen.
Gewöhnlich erscheint es als ein dunkelgraues nicht krystallinisches Pulver vom Aussehen des mit
Wasserstoff reduzierten
Eisens.
Es ist im höchsten
Grad schwerschmelzend. Von Salzsäure wird es beim Erwärmen unter
Entwicklung von
Wasserstoff
gelöst. Das Titan
gehört zu den Elementen, die sich mit
Stickstoff zu in der
Glühhitze beständigen
Verbindungen vereinigen.
In den
Spalten der Eisenhochöfen, wo man titan
haltige Eisenerze verhüttet, findet man nicht selten und in ziemlicher Menge
kupferrote, metallglänzende Würfel (Titan
Würfel), die eine
Verbindung von Titan
stickstoff mit Cyantitan sind. In der
Porzellandekoration benutzt man in beschränkter
Weise das Titan zur Erzielung gelber
Farben. Auch grüne und andere
Farben zum
Malen und Anstreichen hat
man aus Titan darzustellen versucht. Die ebenfalls versuchte Anwendung des Titan als
Zusatz zum
Stahl (Titanstahl), um diesen zu verbessern, hat sich nicht bewährt.