Der nahe
Rossinière befindliche Abschnitt der
Schlucht trägt beim Landvolk den Namen
«Mala chenau», d. h. «Böser Weg»
(Via Mala!) und soll der Sitz von bösen Geistern und Hexen sein.
Noch wilder und grossartiger ist der untere Teil der
Schlucht
in der Nähe von
Montbovon.
Die den Engpass durchziehende Strasse datiert aus dem Jahr 1851. Die
Schlucht
ist in die Neokom- und Juraschichten an der N.-Flanke der Kette des
Vanil Noir eingeschnitten und zeigt ein schönes Profil
im Argovien (Knollenkalke des Oxford mit Fossilien) und Bathonien (mit zahlreichen Ammoniten und Zoophycos).
Die neue Strasse
Montbovon-Rossinière überschreitet den Fluss nahe dem obern Eingang der
Schlucht auf einer einbogigen
Eisenbrücke.
1294: Tyna. Der Name Tine bedeutet s. v. a.
«Kessel».
Die
La Tine mit
Cuves verbindende
Brücke über die
Saane datiert aus 1785. Doggergewölbe mit schöner liegender Falte, die schon 1823 von
Élie de
Beaumont beobachtet worden ist.
Zuflüsse sind: links die von den Steilhängen der Grenzkette zwischen der
Pointe de Chésery und dem Col de
Morgins herabkommenden
Wildwasser, die Eisenquellen des Heilbades
Morgins und die
«Nants» oder
Wildbäche von Le
Vernay,
Ténéhet und Prévond, die
am
Bec duCorbeau und den Pointes de
Bellevue entspringen; rechts die die grossen Waldungen von
Morgins am
rechtsseitigen Thalgehänge entwässernden
Bäche, deren bedeutendster von der
Alpe de Bonnavaux herabkommt. Nach der Aufnahme
des
Nant Prévond (in etwa 1200 m) beginnt die
Vièze sich immer tiefer einzuschneiden, um nun eine enge und tiefe Mündungsschlucht
zu bilden. Das Einzugsgebiet umfasst 25,78 km2. Der
Wildbach folgt fast auf seiner ganzen Länge dem
Kontakt zwischen Malm und Neokom.