Timolĕon,
Feldherr und Staatsmann, aus einer Adelsfamilie in Korinth, [* 2] geb. 410 v. Chr., veranlaßte, oder ließ wenigstens zu die Ermordung seines Bruders Timophanes 364, als dieser die Tyrannis an sich reißen wollte. Von seiner Mutter wegen dieser That verflucht, zog er sich von allen Staatsgeschäften zurück, bis er 344, als die Syrakusaner gegen die Tyrannen Dionysius (s. d.) den Jüngern und Hiketas von Leontini in Korinth Hilfe verlangten, mit 10 Schiffen und 700 Söldnern nach Sicilien abging.
Hier wurde er bald durch Zuzug aus der Insel verstärkt, befreite Syrakus [* 3] und andere Städte, organisierte Stadt und Verfassung in Syrakus von Grund auf neu und zwang endlich die Karthager durch die Schlacht am Krimisos (343 v. Chr.) zum Frieden. Nach diesem Siege verzichtete er auf die ihm übertragene höchste Gewalt und lebte bis an seinen Tod (336 v. Chr.) als schlichter Bürger. Sein Leben und Wirken beschrieben Plutarch und Cornelius Nepos in besondern Biographien.