
Tiefenkastel
,
rätoroman. Casti (Kt. Graubünden, Bez. Albula, Kreis Alvaschein).
884 m. Gem. und Pfarrdorf, im Albulathal und vor der Ausmündung des Oberhalbstein, 22 km s. Chur.
Station der Albulabahn.
Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen über den Julier ins Engadin und über die Lenzerheide nach Chur. 32 Häuser, 257 Ew. (wovon 40 Reformierte; 150 Ew. rätoromanischer und 61 italienischer Sprache).
Wiesenbau und Viehzucht.
Gasthöfe und Fremdenverkehr.
Tiefenkastel
ist
ein bedeutender Verkehrsmittelpunkt und Knotenpunkt der von
Thusis durch den
Schyn, vorn
Engadin über den
Albula- und den
Julierpass,
von
Davos durch das Thal des
Landwassers und von
Chur über die
Lenzerheide herkommenden, belebten
Strassen.
Das Dorf ist seit dem Brand vom vollständig neu aufgebaut worden.
Tiefenkastel (Alp) - T

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Seite 46.134.Auf dem die Pfarrkirche tragenden Hügel stand das dem Ort seinen Namen gebende römische ¶
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Kastell, dessen Reste noch im 16. Jahrhundert sichtbar waren. In der Nähe hat man römische Münzen aus der Kaiserzeit aufgefunden.
Eisensäuerling (St. Petersquelle).
926: Impedinis;
1156: Castellum Impetinis.
Wegen der hier sich kreuzenden vier Strassen war der Ort im frühen Mittelalter eine kaiserliche Zollstätte, worauf er durch Otto den Grossen dem Bischof von Chur geschenkt wurde.
Die oft gebräuchliche Schreibweise «Tiefenkasten»
hat keinen Sinn.