Friedr., Anatom und Physiolog, geb. zu Cassel, bezog 1798 die Universität zu Marburg, an der er
hauptsächlich Anatomie, Physiologie und Chemie studierte. Zu seiner praktischen Ausbildung besuchte er sodann die Hospitäler
zu Bamberg
[* 12] und zu Würzburg, worauf er sich 1804 zu Marburg habilitierte. Hieraus ging er wieder nach Würzburg, wo er besonders
das Nervensystem studierte. Darauf machte er eine Reise nach Paris. Durch Vermittelung Sömmerrings erhielt
er 1806 die Professur der Zoologie und Anatomie an der Universität Landshut. Von seinen wissenschaftlichen Arbeiten sind hervorzuheben
die unvollendet gebliebene «Zoologie» (1. bis 3. Tl., Landsh. und Heidelb. 1808-14, eins der wichtigsten und
gelehrtesten Werke über Anatomie der Vögel),
[* 13]
die er mit Reinhold und Treviranus gemeinschaftlich herausgab, «Das Hirn des Negers mit dem des
Europäers und Orang-Utans verglichen» (Heidelb. 1837),
«Von den Duverneyschen, Bartholinschen oder Cowperschen Drüsen des
Weibes u. s. w.» (ebd. 1840),
«Von der Verengung und Schließung der Pulsadern in Krankheiten» (ebd. 1843)
und «Von lebenden Würmern und Insekten in den Geruchsorganen des Menschen» (Mannh. 1844). Nach der bad. Revolution von 1848 und
1849, an der auch zwei seiner Söhne (von denen der eine, Gustav Nikolaus, als Kommandant von Rastatt
[* 14] in Rastatt
standrechtlich erschossen wurde) Anteil nahmen, nahm er 1849 seine Entlassung vom Lehramte und lebte
seitdem erst zu Frankfurt a. M., dann in München, wo er starb. Seine letzte Arbeit war die «Geschichte des Tabaks
und anderer ähnlicher Genußmittel» (Frankf. 1854). -