Ticino
(spr. titsch-) oder Tessin,
bei den Alten Ticinus, linker Nebenfluß des Po, entspringt
mit der kleinern
Quelle
[* 2]
am St.
Gotthard, mit der größern am
Nufenenpaß. Das Nufenenwasser fließt durch das
Bedretto (s.d.);
der andere braust in ununterbrochenen Fällen durch das wilde
Thal
[* 3]
Tremola (Trümmelthal). Von
Airolo ab
vereint, durchfließen sie das Hauptthal des schweiz. Kantons Tessin,
das bis Biasca Leventina (s. d.),
von Biasca bis
Bellinzona Riviera heißt. Hinter Rodi-Fiesso durchbricht der Ticino
den Platifer (Mont-Piottino) und stürzt
in Wasserfällen durch die Felsschlucht der tiefern Thalstufe zu. Bei Biasca nimmt er den
Brenno (s.d.),
bei
Arbedo die
Moesa (s.
Mesocco) auf; erreicht unterhalb
Bellinzona, zahlreiche
Inseln bildend, durch versumpftes Schwemmland
bei Magadino den
Lago Maggiore (s. d.). Bei Sesto Calende verläßt er den See als klarer,
schiffbarer
Fluß von
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1 bis 4 m Tiefe, bildet eine Zeit lang die Grenzscheide zwischen den ital. Provinzen Novara und Mailand, [* 5] speist mehrere Kanäle und fließt in breitem Bette, mannigfach geteilt, dem Po zu, den er 5 km unterhalb Pavia erreicht. Die Gesamtlänge von Airolo bis zur Mündung in den Po beträgt 237 km; davon fallen auf den Ober- und Mittellauf 70,5, auf den See 63, auf den Unterlauf in der lombard. Ebene 103,5 km.