Tiberĭus
I. Konstantin, byzant. Kaiser (578–582), aus Thrazien gebürtig, hatte sich schon während der Regierung des Justinus II. als Feldherr ausgezeichnet und wurde von diesem 7. Sept. 574 zum Cäsar ernannt und mit dem Kriege gegen die Perser betraut, die er 576 bei Melitene am Euphrat glänzend besiegte. Nach dem Tode des Justinus (5. Okt. 578) bestieg Tiberius den Thron, erkaufte von den Avaren den Frieden und nötigte durch die Siege seines Feldherrn Mauritius den Perserkönig Khosrev I. zu einem Vertrag, der nach dessen Tode von seinem Nachfolger Hormizd IV. gebrochen wurde, wodurch ein neuer Krieg entstand, der mit wechselndem Erfolg geführt wurde. Tiberius ernannte seinen Feldherrn Mauritius zum Nachfolger und gab ihm seine Tochter Konstantina zur Frau (13. Aug. 582). Er starb am folgenden Tage. –
Vgl. Hertzsch, Descriptoribus rerum imperatoris Tiberii Constantini (in den «Commentationes philologae Jenenses», Bd. 3, Lpz. 1884).