Der heute vom Gletscher verlassene schmale untere Thalteil ist bis LasMaisas (2147
m; im Hintergrund des Val Lavinuoz) noch 800 m lang und vorn und auf den Seiten von starken Moränenwällen umgeben;
kleinere
alte Frontmoränen liegen noch südl. unter Maisas.
Der Tiatschagletscher ist von Lavin aus auf sehr schöner
und leichter Tour durch das dreigestufte Val Lavinuoz in 3 Stunden zu erreichen. Im W. hängt über den wilden Paraitalba der
Vadret dellas Maisas gegen LasMaisas herunter;
er reicht etwas tiefer als das Eis des Tiatschagletschers
und ist in den unteren Partien viel stärker zerklüftet und zerrissen als dieser.
Beide bildeten einst eine lange Mittelmoräne,
deren imposanter Wall bis LasMaisas herabreicht.
Durch diese kleinen, aber malerischen Eisströme gewinnt der Hintergrund des
Val Lavinuoz ein wahrhaft romantisches und grossartiges Aussehen.
Der Abfluss dieses Eisfeldes ist der
Bach des Val Lavinuoz.
(Val) oder Val Griosch (Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
Oestl. Thalzweig des Val Chöglias, des Hauptquellthales von Val Sinestra, welch
letzteres oberhalb Remüs im Unter Engadin zum Inn ausmündet. Val Tiatscha nimmt seinen Ursprung unter den Gräten, welche die
mächtigen Gipfel des Muttler (3298 m) mit der Stammerspitz (3258 m) verbinden, hat SW.-Richtung, eine
Länge von etwa 3 km und ein Gefälle von 24%. Mehrere wilde und kurze Felsentöbel zweigen auf der rechten Seite von Val Tiatscha
ab und greifen tief in die Felswände der Stammerspitz (Piz Tschütta) hinauf, so Davo Mot, Tschütta und L'Urezza.
Der Wald reicht bis in die
Mitte des Thälchens, etwa 2170 m hoch hinauf. 700 m s. der Thalmündung liegt der einsam gelegene HofZuort (1719 m), der noch Getreidebau aufweist und eine schweizerische Zollstelle ist.
Gesteinsgrundlage sind Kalkschiefer
der mesozoischen Stufe (Lias und wahrscheinlich auch Kreideflysch).