2-3 m, angeblich bis 4 m lang und 3-12 Ztr.
schwer, ist oberseits schwarzbläulich, am Brustpanzer weißblau, an den Seiten und am
Bauch
[* 5] grau mit
weißen
Flecken und
Bändern, an der ersten
Rücken- und der Afterflosse fleischfarben, die falschen
Flossen schwefelgelb, schwarz
gesäumt, bewohnt das
Mittelmeer, auch den Atlantischen
Ozean und das
Schwarze Meer, geht nördlich bis
England, selten bis
Rügen,
lebt in der Tiefe, nähert sich, um zu laichen, den
Küsten und hält dabei, bisweilen in
Herden von
Tausenden,
bestimmte
Straßen ein. Er erscheint im April, laicht im Juni im
Tang, und die
Jungen erreichen noch im
Oktober ein
Gewicht von 1 kg.
Der Thunfisch nährt sich von
Fischen und
Weichtieren, hauptsächlich von
Sprotten und
Sardellen, und wird von
Haifischen
und
Delphinen verfolgt, lebt dagegen mit dem
Schwertfisch in gutem Einvernehmen und zieht öfters in dessen
Gesellschaft.
Die Thunfischerei wurde im
Altertum hauptsächlich an der
Straße von
Gibraltar
[* 6] und im
Hellespont, gegenwärtig besonders großartig
an den italienischen
Küsten betrieben. Man sperrt den
Tieren die gewohnten
Straßen mit sehr großen
Netzen
ab und erbeutet
Tausende mit einemmal, indem man sie aus einer
Kammer des
Netzes in die andre treibt, bis sie sämtlich in der
Totenkammer versammelt sind. Diese wird dann heraufgezogen und der
Fisch mit
Keulen erschlagen. Das
Fleisch ist sehr verschiedenartig,
wird daher gut sortiert und eingesalzen, bildet aber wesentlich nur eine
Speise der ärmern
Klassen.
Ein vielfach beliebtes hors d'œuvre ist à l'huile, gekochter Thunfisch in
Öl eingelegt, den man mit pikanter kalter
Sauce genießt.
Aus der
Leber gewinnt man
Thran; aus
Haut
[* 7] und
Knochen
[* 8] kocht man
Öl. Der
Bonite (ThunfischPelamisL.), 80
cm lang,
ein sehr schöner
Fisch, auf dem
Rücken und an den Seiten stahlblau, in
Grün und
Rot schillernd, am
Bauch silbern mit braunen
Streifen, lebt besonders im Atlantischen
Ozean, folgt in
Gesellschaft der
Thune oft lange den
Schiffen, bildet dabei aber regelmäßig
geordnete
Haufen. Er nährt sich hauptsächlich von fliegendenFischen, außerdem von
Tintenfischen,
Schaltieren
und selbst Pflanzenstoffen; sein
Fleisch ist nicht genießbar, soll sogar schädlich sein.
(Tunfisch, Scomber Thynnus). Dieser Riese unter den Makrelen, ein lachsartiger, dicker 18-22 dm langer, 250-500
kg schwer werdender Seefisch hat zwar für unsere Märkte keine Bedeutung, eine um so größere aber für die Bewohner der
Mittelmeerküsten, denen er die dort fehlenden Heringe und Stockfische ersetzt. Diese Tiere leben im Weltmeer,
kommen aber alljährlich im Frühjahr, des Laichens halber, in großen Scharen ins Mittelmeer, um an den spanischen, französischen
und italienischen Küsten vorbei bis in das Schwarze Meer zu ziehen; gegen den Winter kehren sie dann mit junger Brut wieder
in den Ocean zurück.
Die Hauptzeit des Fanges fällt in das Frühjahr; im Herbst wird weniger gefangen. Auf der Reise passieren
sie alljährlich in großen Scharen die Gewässer von Konstantinopel, ohne daß sie dort, wie es scheint, stark belästigt
würden. An den spanischen Küsten wird der Fang auch nur mäßig betrieben, stärker an den Küsten der
Provence und am stärksten bei Sardinien, wo alljährlich über 50000 Stück ihrem Elemente entrissen werden, ferner an der
Küste von Sizilien.
Die gefangenen Fische werden getötet und so schnell als möglich auf die Fahrzeuge gezogen und ans Land in die Einsalz- und
Packräume gebracht. Frischer Fisch wird zu dieser Zeit in Menge gegessen, aber da er in diesem Zustande
sich nicht lange hält, so ist die Handelsware stets gesalzen. Man schlägt den Fischen die Köpfe ab, zieht sie am Schwanze
mit einem Seilzug auf, weidet sie wie Schlachtvieh aus und schneidet sie behufs des Einsalzens in Streifen und Stücke. Aus
den Köpfen und übrigen Abfällen wird Thran gesotten.
Die Thunfischereigesellschaften bringen ihn jetzt auch auf den Weltmarkt; 100 kg ab Genua werden mit 80 Lire (incl. Faß)
berechnet. Man gewinnt diesen Thran teils durch Ausschmelzen über freiem Feuer, teils mittels Dampf. Die Italiener finden
an den Thunfischen eine ganze Anzahl verschiedner Fleischsorten und es werden die verschiednen Körperpartien
auch besonders eingelegt. Am meisten sind die Bauchpartien geschätzt. Das Fleisch, welches eingesalzen werden soll (einiges
wird auch geräuchert), läßt man in den Tonnen zunächst 8-10 Tage unter freiem Himmel in der Sonne stehen, läßt es dann
ablaufen, salzt es, tritt es in die Tonnen fest ein und schließt diese. Dieser Salzfisch, von welchem
Sizilien allein etwa 20000 Tonnen liefert, ist in Italien, Frankreich etc. eine sehr gewöhnliche
Speise.
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mehr
- Zoll: T. geräuchert oder gesalzen gem. Tarif im Anh. Nr. 25 g 2. Thran der Thunfische Nr. 26
c 3.
(Thynnus), eine zur Familie der Makrelen gehörende Fischgattung, die sich hauptsächlich durch die dicht
hintereinander stehenden Rückenflossen und die großen, um die Brust eine Art Panzer bildenden Schuppen auszeichnet. Der gemeine
Thunfisch (ThynnusvulgarisCuv., s. Tafel: Fische III,
[* 10]
Fig. 5) ist oberwärts stahlblau, am Bauche silbergrau gefärbt,
gewöhnlich 1-3 m lang, wird aber bis 5,5 m lang und 5-600 kg schwer. Er lebt im Atlantischen Ocean und im Mittelmeer, wo
er sich, um zu laichen, im Frühling in großen Scharen einstellt.
Die provençal. Fischer bemächtigen sich seiner, indem sie ganze Scharen auf Untiefen mit Booten umstellen.
Ungleich großartiger ist
der Fang an den ital. Küsten. Ein mehrere tausend Fuß langes Netz (mandrague oder tonnara), das
in mehrere Kammern geteilt ist, wird in der Nähe der Küste auf der Zugrichtung der Fische ausgespannt und der ganze Schwarm
durch Lärmen nach und nach bis in die letzte Kammer (Totenkammer) getrieben. Ist diese gefüllt, so wird
sie emporgehoben und die darin befindlichen Fische mit Lanzen getötet, worauf sie zerstückt und schleunigst eingesalzen
werden. Das Fleisch des Thunfisch bildet dort ein Hauptnahrungsmittel der niedern Volksklassen, wird aber auch, feiner
zubereitet, unter mannigfachen Namen verkauft. Verdorbenes Thunfleisch bewirkt lebensgefährliche Darmentzündungen.