Thran
,
Fischthran
, das aus dem
Speck der
Bartenwale oder
Walfische, der Potfische, der Delphine und hauptsächlich der
Flossenfüßler (Seehunde, Seelöwen,
Walrosse) gewonnene flüssige, ölige Fett. Der Thran
, der am Orte des Fanges von selbst
aus dem in unten durchlöcherten
Tonnen geschlagenen
Speck ausfließt, ist der beste. Später wird der
auf dem
Transport ranzig und faulig gewordene
Speck in großen Pfannen ausgesotten, der hierdurch gewonnene geringere Thran
durch
Filtrieren
[* 2] und Durchgehen durch Wasser gereinigt und der dabei sich bildende Bodensatz (Prutt) als Wagenschmiere, die fleischigen
und häutigen Reste aber zur Leimsiederei gebraucht.
Die Thran
lassen sich ihrer
Abstammung nach in Robbenthran
(Walroß- und Robbenthran
), Walthran (Potwal-, Dögling- und Walfischthran),
Leberthran
(s. d.) und Fischthran
(Herings-,
Sprotten-,
Sardinen-,
Sardellen-, Pilchard- und Menhadenthran
) einteilen, doch
sind die Unterschiede der einzelnen Sorten nicht ausgeprägt genug, um genaue Unterscheidungsmerkmale aufstellen zu können.
Das spec. Gewicht schwankt zwischen 0,915-0,930, bei 0° scheidet der Thran
etwas festes Fett
ab; er besteht aus Oleïn, Palmitin und
Stearin und kleinen Mengen von
Glyceriden der
Valeriansäure und ähnlichen flüchtigen
fetten Säuren.
Alle Thran
sorten haben einen eigentümlichen
Geruch und Fischgeschmack, brennen mit sehr leuchtender, aber
rußender Flamme
[* 3] und werden zur
Beleuchtung,
[* 4] Zubereitung des Leders, zur Bereitung der Schmierseife u. s. w.
verwendet. Die Haupteinfuhr geht über England und
Hamburg;
[* 5] die Zufuhr
Hamburgs betrug (1896) gegen 100000 thran.