Thränen
,
die von der Thränendrüse (Glandula lacrymalis) abgesonderte klare Flüssigkeit, die zur Befeuchtung der vordern Augapfelfläche dient und neben Kochsalz und Phosphaten hauptsächlich (99 Proz.) Wasser enthält. Beim Menschen besteht die Thränendrüse, die sich auch bei allen Wirbeltieren mit Ausnahme der im Wasser lebenden nackten Amphibien und der Fische [* 2] findet, aus zwei Partien, einer obern und einer untern, die dicht übereinander unter dem äußern Teile der obern Augenhöhlenwand liegen und ihr Sekret durch 8-12 Ausführungsgänge unter das obere Augenlid ergießen.
Von dort gelangen die Thränen
durch den Lidschlag in den innern Augenwinkel, um sich hier in dem
Thränensee
(Lacus lacrymarum)
zu sammeln, in den die auf der
Spitze der
Thränenwärzchen liegenden Mündungen der
Thränenkanälchen (die Thränen
punkte)
eintauchen, worauf die überschüssigen Thränen
durch den Thränensack
(Saccus lacrymalis s.
Dacrocystis) und den häutigen Thränen
nasengang
(Ductus nasolacrymalis) in die
Nase
[* 3] gelangen. (S.
Auge
[* 4] nebst
Tafel,
[* 1]
Fig. 5.)