Thöl
,
Joh. Heinr., Jurist, geb. zu
Lübeck,
[* 3] studierte zu
Leipzig
[* 4] und
Heidelberg
[* 5] die
Rechte, habilitierte sich 1830 zu Göttingen,
[* 6] wurde hier 1837 außerord. Professor, 1842 ord.
Professor in Rostock.
[* 7] 1848–49 war Thöl
Mitglied der
Deutschen Nationalversammlung, wo er sich der zum linken Centrum gehörigen
Fraktion des
Augsburger
Hofs anschloß. Seit Michaelis 1849 wirkte er als ord. Professor in Göttingen, 1856 wurde er zum Mitglied
des
Staatsrats ernannt. Er starb zu Göttingen.
T.s Bedeutung beruht in der scharfen und logischen Ausbildung der handelsrechtlichen Begriffe. Er war Mitglied der vier Kommissionen, die 1847 in Leipzig, 1848 und 1849 in Frankfurt, [* 8] 1857–61 in Nürnberg [* 9] und Hamburg [* 10] die Entwürfe der Deutschen Wechselordnung, des Deutschen Handelsgesetzbuchs und der Wechselnovellen ausarbeiteten. Er schrieb: «Der Verkehr mit Staatspapieren» (Gött. 1835),
«Das Handelsrecht» (Bd. 1, ebd. 1841; 6. Aufl., Lpz. 1879; Bd. 2: «Wechselrecht», 1848; 4. Aufl. 1878; Bd. 3: «Transportgewerbe», 1880),
«Entwurf einer Wechselordnung für Mecklenburg» [* 11] (Rost. 1847),
«Einleitung in das deutsche Privatrecht» (Gött. 1851),
«Praxis des Handelsrechts und Wechselrechts» (Heft 1, Lpz. 1874). –
Vgl. Frensdorff, Zur
Erinnerung an
Heinrich Thöl
(Freib. i. Br. 1885);
Ehrenberg,
Heinrich Thöl
(Stuttg.
1885).
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