Thing
,
s. Ding.
Thing
6 Wörter, 32 Zeichen
Thing,
s. Ding.
alles, was sich denken läßt oder Gegenstand des Bewußtseins werden kann, also auch der reine Begriff;
im engern Sinn ein Begriff, dem Realität, Wirklichkeit zukommt, dann auch das Wirkliche in seiner Unabhängigkeit vom Denken. In diesem Sinn fragt die Metaphysik, was die Dinge »an sich« sind, u. beantwortet diese Frage auf die verschiedenste Weise.
(althochd. Ding, mittelhochd. Dinc, nord. Thing), Volksversammlung der alten germanischen und skandinavischen Völker, in der beraten oder das Recht gesprochen wurde; auch s. v. w. Gericht, Gerichtsort. Noch jetzt ist in Island [* 3] Thing gleichbedeutend mit Gerichtssprengel, und auch sonst kommt das Wort in den skandinavischen Reichen in verschiedener Bedeutung und Zusammensetzung vor, z. B. Storthing, die norwegische Reichsversammlung; Lagthing, der engere Rat derselben; Folkething, die Zweite, Landsthing, die Erste Kammer in Dänemark. [* 4]
Echtes Ding nannte man eine Hauptversammlung, zu welcher sich alle Dingpflichtigen, d. h. alle Freien, einfinden mußten, während beim Nachding nur die Beteiligten erschienen. Ungebotenes Ding war die regelmäßige Versammlung, welche fast allenthalben dreimal des Jahrs (die Hauptversammlung fiel in den Herbst: Herbstding) nach vorhergegangener Auslegung, d. h. Ladung, gehegt, d. h. gehalten wurde; außerdem fanden noch außerordentliche Dinge statt, zuweilen auch Botdinge genannt, obwohl dieser Ausdruck gewöhnlich s. v. w. Bußding, d. h. eine solche Versammlung, welche bei Strafe besucht werden mußte, bedeutet.
Der Dingplatz, die Dingstätte, war in den ältesten Zeiten ein ehemaliger Opferplatz unter freiem Himmel, [* 5] auf einem Hügel oder unter heiligen Bäumen. Die Fürsten hatten ihren Platz auf einem Stein (Dingstein); ihn umstanden die Männer, mit Helm und Schwert bewehrt, die Schilde wurden an Bäumen aufgehängt. Die Richter erhielten einen freien Trunk (Bot-, Boten-, Bodenwein). Im Mittelalter war das Ding nur noch Gericht. Der Ort, wo es gehalten wurde, hieß Dingstuhl (Dingbank, Dingstatt, Dingstelle) und war zuweilen durch Rolandssäulen ausgezeichnet.
Nach den verschiedenen Distrikten, für welche das Ding zusammentrat, hieß es Landding, Goding (Gauding), Burgding. Eine Gerichtsstelle für Erbzinsverhältnisse hieß Dinghof (Hubengericht), der Herr eines solchen Dinghofsherr (Dinggraf), der unter Beisitz der Dinghofsleute (Hubner), d. h. Besitzer von Erbgütern (Dinggüter), selbst Gericht hielt oder durch einen Beamten (Dingvogt) halten ließ. Der einem Dingstuhl Unterworfene hieß dingstellig, dingpflichtig, die vor denselben gehörige Klage dingstellige Sache oder Klage, ein dem Gericht Entflohener dingflüchtig. Den Dingstühlen stand Unverletzlichkeit (Dingfriede) zu.
Nr. | Ergebnis | Ding |
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1 | ****** | Ding, das; -[e]s, -e u. -er [mhd. dinc, ahd. thing, eigtl. = (Gerichts)versammlung der ... |
2 | ****** | Ding, das; -[e]s, -e (hist.): Thing. |
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Ding(+1)
Thing, s. Ding
Thing, s. Ding.
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
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63.76 | Phänomen | "Ding an sich" | s. Ding) zurückweise. Sofern das Ding an sich der Erscheinung im Denken entgegengestellt wird, heißt es Noumenon (s. d.) | |
12.1021 | Philosophie | "Ding an sich" | als eine Inkonsequenz beseitigte, diese von Herbart (1776-1841) | |
8.510 | Heyse | "Das Ding an sich und andre Novellen" | (das. 1878) | |
8.188 | Hartmann | "Das Ding an sich und seine Beschaffenheit" | (das. 1871, 2. Aufl. 1875 unter dem Titel: |
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