Thielle oder
Toile, deutsch
Zihl (Kt. Waadt,
Neuenburg
und Bern).
So heisst der Flusslauf, der dem
Neuenburgersee im SW. zufliesst, sich
in kanalisiertem
Lauf vom
Neuenburger- zum
Bielersee hinzieht und diesen letztern an seinem untern Ende wieder verlässt. Er
zerfällt somit in drei gut voneinander geschiedene Laufstrecken. Der Oberlauf bildet sich aus der Vereinigung
von
Orbe und
Talent, nimmt verschiedene kleinere Nebenadern auf und mündet nach 8 km langem
Lauf in
Yverdon (vergl. den Art.
Orbe). Der Mittellauf besteht aus der seit der Juragewässerkorrektion schiffbaren und kanalisierten Thièle zwischen
dem
Neuenburger- und dem
Bielersee, während der den Abfluss des
¶
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letztern darstellende Unterlauf (die Zihl) sich einst bei Meienried mit der Aare vereinigte und heute durch den Nidau-Bürenkanal
geleitet wird. Von der alten Zihl verbleibt bloss noch der das Städtchen Nidau bespülende Flussarm Nidau-Port, der einzig
in Nidau selbst kanalisiert ist. Die Thièle ist ein in historischer Hinsicht bemerkenswerter Flusslauf.
An und in seinem Mittellauf befand sich am Ausfluss aus dem Neuenburgersee die gallisch-helvetische Militärstation La Tène
mit Resten von Brücken etc. Weiter unten setzte nahe der heutigen Zihlbrücke eine römische Brücke über das Wasser, und
unterhalb der Ansiedlungen aus der Stein- und Bronzezeit im Sumpfland von Cressier sieht man ebenfalls
noch Pfähle, die einst wahrscheinlich eine Brücke aus der gallisch-römischen Zeit trugen. Auch der Unterlauf wird von prähistorischen
Siedelungen begleitet. Solche sind der Steinberg von Nidau aus der Bronzezeit, die Station von Port aus der Steinzeit, die Römerbrücke
von Brügg und die gallisch-helvetische Niederlassung von Schwadernau. 817: flumen quod dicitur Tela;