(Deodat), König der Ostgoten, letzter männlicher Sprößling des Königsgeschlechts der
Amaler,
Graf von Tuscien,
ward von
Amalasuntha nach ihres
SohnsAthalarichTod (534) zum Mitherrscher erkoren, obwohl er wegen seiner
Habsucht und
Gewaltthätigkeit allgemein verhaßt war und schon in verräterischer
Verbindung mit dem
Hofe von
Konstantinopel
[* 3] stand, ließ, gereizt durch
Amalasunthas Verachtung, diese 535 im
Bad
[* 4] ermorden, benahm sich, unkriegerisch und zu gelehrter
Spielerei neigend, als
Belisar das Ostgotenreich angriff, feig und kriechend demütig, erbot sich sogar, sein
Reich an
Justinian abzutreten, und ward 536 von einem über seine
Feigheit ergrimmten
Goten ermordet.
Vgl. O.
Abel, Theodat, König der Ostgoten
(Stuttg. 1855).
(Theodahad), König der Ostgoten aus dem Geschlecht der Amaler, Vetter der Königin Amalasuntha, großer Grundherr
in Tuscien, verhandelte heimlich mit dem oström. KaiserJustinianus I., um diesem Italien
[* 5] ohne Schwertstreich
in die Hände zu spielen und sich selbst eine große Belohnung zu sichern. Als ihn Amalasuntha 534 zu ihrem Mitregenten erhoben
hatte, beeilte er sich, ihre persönlichen Anhänger zu beseitigen, um dann die Königin selbst gefangen nach einer Insel des
Bolsener Sees führen und daselbst ermorden zu lassen. Darauf erklärte ihm der Kaiser den Krieg, der 535 durch
Belisar eröffnet wurde; Theodat aber zeigte sich unentschlossen und feig. Als dann Belisar im Febr. 536 in Unteritalien landete
und Neapel
[* 6] eroberte, stürzte eine got. Heeresversammlung Theodat vom Throne und wählte Vitiges zum König. Theodat wurde
auf der Flucht von Rom
[* 7] nach Ravenna im Dez. 536 durch den Goten Optari getötet.