Thaumatrop
(grch.) oder Wunderscheibe, ein von Paris 1827 erfundener Apparat, der auf der Nachdauer genügend kräftiger Lichtempfindungen beruht, nachdem die Lichtquelle bereits erloschen ist. Das Thaumatrop besteht gewöhnlich aus einer kreisförmigen Pappscheibe, die sich vermöge zweier Fäden, von denen einer in der Verlängerung eines Durchmessers jener Scheibe liegt, um letztern schnell drehen läßt. Hat man z. B. auf der einen Seite dieser Scheibe einen wagerechten und auf der andern einen diesen halbierenden senkrechten Strich gezeichnet, so erblickt man bei rascher Umwendung der Scheibe ein Kreuz. In solcher Weise kann man durch die Thaumatropie die Bilder zusammengehöriger Dinge, die auf den verschiedenen Seiten der thaumatropischen Scheiben getrennt dargestellt sind, auf der Netzhaut zu einem einzigen Bilde vereinigen. Enthält z. B. das Thaumatrop auf der einen Seite einen Käfig, auf der andern einen Vogel, so sieht man beim schnellen Umdrehen des Thaumatrop den Vogel im Käfig. In ausgiebigerer Weise wird die Nachdauer der
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Lichteindrücke am Stroboskop (s. d.) verwertet. Wenn die beiden Seiten eines Thaumatrop verschiedene Farben haben, so sieht man bei der Drehung die Mischfarbe (thaumatropische Mischfarbe).