nördlichste
Insel des griech.
Archipelagus, hat 435 qkm (7,9 QM.) mit 5200 Einw.,
fast ausschließlich Griechen. Die
Insel ist vulkanischen Ursprungs, hat meist steile
Küsten und hohe,
bewaldete
Berge (Hypsaria 1045 m) sowie viele Überreste des griechischen
Altertums. Hauptort ist Panagia
(Kastro), auf der
Nordküste. Hauptprodukte sind
Honig und
Öl. -
Ionische Griechen besetzten die von Thrakern und Phönikern bewohnte, damals
durch ihren Goldreichtum berühmteInsel von
Paros aus vor 700
v. Chr.; in den
Perserkriegen litt dieselbe
schwer, ebenso 463, als die
Athener unter
Kimon die Stadt Thasos (auf der
Nordküste) nach langer Belagerung eroberten.
Später wechselte
ihr
Besitz zwischen
Athen
[* 2] und
Sparta; unter den
Römern war sie frei, wurde 1462 türkisch, kam später in den
Privatbesitz des
VizekönigsMehemed Ali von
Ägypten
[* 3] und wird seitdem von einem ägyptischen
Gouverneur verwaltet.
Insel im nördlichsten Teil des Agäischen Meers, nur 7 km entfernt von der KüsteThraziens, etwas westlich von
der Mündung des Flusses Mesta gelegen (s. Karte: Balkanhalbinsel).
[* 4] Sie ist ziemlich kreisrund, mit einem Durchmesser von 25 km,
bedeckt 393 qkm und hat etwa 10000 E., meist griech. Christen. Thasos steht unter ägypt. Verwaltung, ist aber
fast selbständig und bezahlt nur eine geringe Steuer an den Chediv, dessen Familie von hier stammt. Die Bevölkerung führt
Schiffbauholz, Öl, Honig und Wachs aus; Getreide- und Weinbau ist unbedeutend.
Abgesehen von einigen für den Ackerbau geeigneten Strandebenen, wird sie ganz von noch jetzt reich bewaldeten,
bis 1042 m hohen Gebirgen aus krystallinischen Gesteinen eingenommen, aus denen im AltertumGold
[* 5] und Marmor gewonnen wurde,
auch war der Wein der Insel berühmt.- Zur Ausbeutung der Goldbergwerke hatten sich seit dem 13. Jahrh. v. Chr. Phönizier angesiedelt.
Gegen Ende des 8. Jahrh. wurde von Paros aus eine ionische Kolonie dorthin gesandt. Die Kolonisten gewannen
schließlich ein beträchtliches Gebiet auf dem thraz. Festlande, so daß die Insel bald reich und mächtig wurde. Nach dem
Perserkriege Mitglied des Delischen Bundes, fiel Thasos 464 von Athen ab, wurde aber 462 durch Kimon wieder unterworfen. In der
Römerzeit gehörte Thasos zunächst noch bis tief in die Kaiserzeit hinein als freie Stadt zu dem Bereich der macedon.
Provinz. Die Hauptstadt, von der noch Ruinen erhalten sind, lag an der Nordküste, an der Stelle des jetzigen Landungsplatzes
Limena. -