Thäter,
Jul. Cäsar, Kupferstecher, geb. zu Dresden, [* 2] erhielt auf der Akademie daselbst seine Ausbildung, kam 1820 in das Atelier des Professors Seifert und wurde zuerst durch den Stich nach einer Zeichnung von Cornelius: Spaziergang am Ostertage, bekannt. Ein Stich nach Vogel von Vogelstein: Allegorische [* 1] Figur der Baukunst, [* 3] empfahl ihn Rauch in Berlin. [* 4] Nachdem er dort einige Zeit zugebracht, begab er sich nach München, [* 5] wo er an Sam. Amsler einen Lehrer und Freund fand. 1842 wurde er an die Kunstschule zu Weimar, [* 6] 1844 an die Akademie zu Dresden berufen, 1849 Amslers Nachfolger in München, wo er später auch die Konservatorstelle am königl. Kupferstichkabinett erhielt. Er starb Seine Stiche zeichnen sich bei einfacher Behandlungsweise in strengem zeichnerischen Stil durch treue Wiedergabe des Charakters der Originale aus.
Hervorzuheben sind: Kriemhild beim Leichnam Siegfrieds, nach Schnorr;
die Demütigung der Mailänder durch Friedrich Barbarossa, nach Mücke;
Die Hunnenschlacht, nach Kaulbach;
Deckenbilder aus der Glyptothek, nach Cornelius;
Die Nacht und die Parzen, nach Carstens;
Die Sachsenschlacht, nach Kaulbach (für den Sächsischen Kunstverein, 1840);
Ritter Curts Brautfahrt, nach Schwind (1846);
Die Apokalyptischen Reiter, nach Cornelius (1849);
Der Turmbau zu Babel, nach Kaulbach (1852);
Die Werke der Barmherzigkeit der heil. Elisabeth, nach Schwind (1854);
Rudolf von Habsburg, nach Schnorr;
Paulus predigt in Athen, [* 7] nach Raffael (1861).
Seine letzte, unvollendete Arbeit war: Der wunderbare Fischzug, nach Raffael. -
Vgl. A. Thäter, Julius Thäter (Frankf. a. M. 1887).