Tetschen
,
Stadt im nördlichen
Böhmen,
[* 3] an der Mündung der
Pulsnitz (Polzen) in die
Elbe,
Station der Österreichischen
Nordwestbahn und der
Böhmischen Nordbahn, durch
Ketten- und
Eisenbahnbrücke mit
Bodenbach (s. d.) am andern
Elbufer verbunden, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat ein 1668 vom
Grafen
Maximilian
Thun
erbautes
Schloß (auf 45 m hohem
Felsen), mit schönem
Park und
Gewächshäusern, 2
Kirchen, eine
Handelsschule,
Fachschule für
Thonindustrie, eine Schifferschule, eine bedeutende
Sparkasse (Einlagen 6 Mill.
Guld.), Baumwollspinnerei,
Fabriken für ätherische
Öle,
[* 4]
Papier und
Knöpfe, Bierbrauerei,
[* 5] Kunstmühle, Gasanstalt, bedeutenden
Handel und (1880) 5330 Einw.
Tetschen
ist zugleich
Station der Elbdampfschiffahrt und besuchter klimatischer
Kurort.
Schöne
Partien in der reizenden Umgebung sind
der nordwestlich liegende
Schneeberg (694 m), die höchste
Erhebung des nordböhmischen Sandsteingebirges, mit prachtvoller
Aussicht, und
Tyssaer Wände, wild zerklüftete Sandsteinbildungen, dann die nördlich an der
Elbe beginnende
Sächsische Schweiz (s. d.). Im Pulsnitzthal zwischen Tetschen
und
Bensen ist ein Hauptsitz der böhmischen Baumwollindustrie.