Terzīne
(ital. terza rima), eine metrische Form aus
Absätzen von je drei elfsilbigen (bei männlichem
Reim zehnsilbigen) Versen, derart, daß der zweite
Vers jedes
Absatzes den Reim für den ersten und dritten des folgenden anschlägt
(aba bcb cdc u. s. w.). So entsteht eine ununterbrochene
Kette, doch mit Sinnespause nach jedem
Absatz. Am Ende schließt ein
einzelner
Vers, der auf die zweite
Zeile des letzten
Absatzes reimt. Die Versform ist zunächst italienisch;
Dante dichtete die «Göttliche Komödie» in derselben. A. W. Schlegel
wandte in seiner
Übersetzung aus
Dantes Gedichten (1791‒97) zuerst diese Form in
Deutschland
[* 2] an, hat aber erst später im
«Prometheus» die Gesetze genauer beobachtet. Seitdem
sind Terzine
häufig von deutschen Dichtern in größern und kleinern Gedichten gebraucht worden, mit ausgezeichnetem
Erfolg von
Rückert und
Chamisso. –