Teruel
,
span. Provinz, den südlichen Teil der Landschaft Aragonien umfassend, grenzt im N. an die Provinz Saragossa, [* 2] im O. an Tarragona und Castellon, im S. an Valencia [* 3] und Cuenca, im W. an Guadalajara und hat einen Flächenraum von 14,818 qkm (269,1 QM.). Das Land ist meist gebirgig und wird von zahlreichen zum iberischen Gebirgssystem gehörigen Berggruppen, wie Sierra de Cucalon, Sierra de San Just (1513 m), Sierra de Gudar (1770 m), Sierra de Albarracin (mit Cerro San Felipe, 1800 m, und Muela de San Juan, 1610 m), Sierra de Javalambre (2002 m), durchzogen.
Die Flußthäler bilden fruchtbare
Ebenen, der Nordosten gehört dagegen zur iberischen
Steppe. Die Gewässer der
Provinz fließen
zum größern Teil dem
Ebro zu, darunter Jiloca (Nebenfluß des
Jalon),
Martin, Guadalope. Außerdem entspringen hier der
Tajo
und die Küstenflüsse
Guadalaviar mit Alfambra und der
Mijares. Die
Bevölkerung
[* 4] ist spärlich, (1878)
242,165
Seelen (nur 16 pro QKilometer, 1886 auf 250,000
Seelen geschätzt). Der
Boden ist wenig kultiviert und großenteils
Weideland, liefert aber immerhin viel
Getreide,
[* 5] dann
Öl,
Hanf,
Flachs, etwas
Obst und
Wein. Abgesehen vom
Westen, wo sich
Wald vorfindet,
ist das Land baumarm.
Andre
Produkte sind:
Seide,
[* 6]
Wolle (als Ergebnis der stark betriebenen Schafzucht), dann, als
Ertrag des
bis jetzt sehr schwach betriebenen
Bergbaues:
Braunkohlen,
Blei- und
Eisenerz,
Schwefel und
Salz.
[* 7] Auch
Mineralquellen sind vorhanden.
Industrie,
Handel und
Verkehr sind unbedeutend. Die
Provinz umfaßt zehn
Gerichtsbezirke (darunter
Albarracin,
Alcañiz,
Hijar und
Montalban). - Die gleichnamige Hauptstadt, auf steilem
Hügel am
Guadalaviar gelegen, altertümlich und wirr gebaut,
hat 7
Kirchen (darunter die schöne gotische
Kathedrale), einen im 17. Jahrh. erbauten, aus zwei übereinander stehenden Bogenreihen
bestehenden
Aquädukt
(Los
Arcos), ein Priesterseminar, Speditionshandel und (1886) 8861 Einw.
Es ist Sitz des
Gouverneurs und eines
Bischofs. Teruel
hieß im
Altertum Turdeto und ist keltiberischen Ursprungs.