Tertiarier
und Tertiarier
innen (lat.
Tertius ordo de poenitentia),
Laien, die an dem
Verdienst eines
Ordens
Anteil haben,
aber in der
Welt bleiben. Dergleichen
Orden
[* 2]
(Bußorden, dritte
Orden) führen sich zurück auf den heil. Franziskus, welcher,
als 1221 ganze
Scharen von Männern und
Frauen
Aufnahme in Klöster verlangten, einen
Orden von Halbmönchen
und Halbnonnen schuf und demselben eine
Regel in 20
Kapiteln gab, nach welcher sie durch Vermeidung von leichtsinnigen
Eiden,
Zänkerei, des Besuchs von
Schauspielen, üppigen
Lebens etc. den Klosterleuten im
Leben ähnlich werden könnten, ohne
ihre
Verbindungen mit der
Welt zu verlassen.
Ihre
Kleidung war meist ein aschgrauer
Rock, mit einem
Strick umgürtet, die der
Schwestern ein weißer
Schleier. Selbst
Kaiser
Karl IV. und König
Ludwig IX. von
Frankreich sowie viele andre fürstliche
Personen gehörten dem
Orden an. Zu Ende des 13. Jahrh.
legten eine Anzahl von Tertiariern
die Ordensgelübde ab und wurden
Religiosen, wodurch die regulierten
Tertiarier
(regulierter
Bußorden) entstanden. Dieselben teilten sich mit der Zeit in eine
Menge von
Korporationen. Auch verschiedene
Orden der regulierten
Klosterfrauen vom
Bußorden tauchten auf, in
Deutschland
[* 3] Elisabetherinnen genannt. Von ihnen zu unterscheiden
sind die Hospitalbrüder und Hospitalschwestern vom dritten
Orden des heil. Franziskus.