Territet
(Kt. Waadt,
Bez. Vevey,
Gem.
Les Planches). 390 m. Dorf am N.-Ufer des
Genfersees und am S.-Fuss der steilen Waldgehänge von
Caux und
Glion, die einen vorzüglichen
Schutz vor dem N.-Wind
(Bise) gewähren und das Klima im Winter ausnehmend
mild gestalten. Die
Häuser von Territet
reihen sich längs der Strasse
Lausanne-Rhonethal auf eine Länge von 1 km hin auf. 38
Häuser, 609 zur
Mehrzahl reform. Ew. Kirchgemeinde
Montreux. Postbureau, Telegraph, Telephon.
Elektrische Strassenbahn
Vevey-Montreux-Territet-Chillon-Villeneuve. Klimatischer Kurort. Im Frühjahr und Herbst, sowie während
des grössten Teils des Winters erscheint die Bevölkerungsziffer von Territet
durch die in den zahlreichen
Hotels und Pensionen niedergelassenen fremden Kurgäste mehr als verdoppelt. In dem
«Jardin des
Roses» genannten, heute nicht
mehr benutzten Teil des Friedhofes von Territet
sieht man ein vom Luganeser Bildhauer Chiattone aus carrarischem Marmor gehauenes
prachtvolles Denkmal der Kaiserin Elisabeth von Oesterreich, die sich wiederholt in Territet
aufhielt
und am in Genf
dem Dolch eines italienischen Anarchisten zum Opfer fiel. Nahe dabei die Büste von Lothar
Bucher, des
langjährigen Privatsekretärs des Reichskanzlers Bismarck. Englische Kirche. Mädchenpensionate. Bureaux und Magazine der
Société
Romande d'Électricité, die das Gebiet
Vevey-Aigle mit Licht und Kraft versorgt und deren Leitungsnetz
sich von
Ollon bis
Vevey-Saint Saphorin einerseits und von
Monthey bis Meillerie
(Haute Savoie) andrerseits erstreckt. Als
¶
mehr
Fremdenzentrum hat das an der internationalen Linie Lausanne-Mailand gelegene Territet
eine bedeutende Station der Simplonbahn.
Kopfstation der Drahtseilbahn Territet
-Glion und der sie fortsetzenden Zahnradbahn Glion-Caux-Rochers de Naye. Die 680 m lange
Drahtseilbahn Territet
-Glion ist mit ihrer Steigung von 57% eine Anlage von überraschender Kühnheit und überwindet eine
Höhendifferenz von 304 m. Sie wurde von Ingenieur N. Riggenbach in Olten erbaut und am dem
Betrieb übergeben, der mit Wassergegengewicht derart erfolgt, dass der absteigende Wagen den aufsteigenden in die Höhe zieht.
Der ausserordentliche Aufschwung der Frerndenstationen Glion und Caux, verbunden mit dem Umstand, dass die Drahtseilbahn keine
Güter befördert, hat den Bau einer schmalspurigen elektrischen Bahn notwendig gemacht, die vom Zentralbahnhof
Montreux ausgeht und in Glion an die Bahn auf die Rochers de Naye sich anschliessen wird. Diese letztere geht von Glion aus,
hat Dampfbetrieb und Zahnstange und erreicht ihre obere Kopfstation (2045 m) auf dem Weg über Caux und
Jaman. Ihre Länge beträgt 7,5 km, ihre grösste Steigung erreicht 26%. Bei Territet
stand einst ein alter Wachtturm.
Die Ortschaft trug bis 1861 den Namen Taritet.