eine der zwölf ion. StädteKleinasiens, südwestlich von Smyrna auf einer Halbinsel in der
weiten Bucht zwischen den Vorgebirgen Korykeion und Makria gelegen. Im 6. Jahrh. v. Chr. kam Teos erst unter lydische, dann unter
pers. Herrschaft. Dadurch wurde ein Teil der Einwohner veranlaßt, nach Abdera in Thrazien und nach Phanagoria am SchwarzenMeer überzusiedeln; doch erholte sich die Stadt rasch wieder und stand bis in die röm. Kaiserzeit hinein in hoher Blüte.
[* 4]
Ein ausgebreiteter Holzhandel und Wollindustrie wurden hier getrieben. Aus Teos stammte der Dichter Anakreon. Seit dem 4. Jahrh.
v. Chr. bildete die Stadt den Hauptmittelpunkt für die religiösen Genossenschaften der dionysischen
Künstler (Schauspieler, Virtuosen). Der Dionysuskult, dem ein seiner Zeit berühmter, in Trümmern noch erhaltener Tempel
[* 5] geweiht war, war sehr angesehen; der Stadt wurde deshalb von den meisten Staaten das Asylrecht gewährt. -
Vgl. Scheffler,
De rebus Teiorum (Dissertation, Lpz. 1883).