Tellur
(chem. Zeichen
Te;
Atomgewicht 125), ein chem. Element, das 1782 von
Müller von
Reichenstein in goldführenden
Erzen Siebenbürgens entdeckt, jedoch erst 1798 von
Klaproth in
Berlin
[* 2] und 1830-34 von J.
Berzelius genauer untersucht wurde.
Es kommt in der Natur gediegen vor, besonders aber in
Verbindung mit
Gold,
[* 3]
Silber,
Blei
[* 4] und Wismut. Die tellur
haltigen
Erze hat man in
Ungarn
[* 5] und Siebenbürgen und in neuerer Zeit auch in namhafter Menge an einzelnen
Stellen in Nordamerika
[* 6] gefunden.
Das reine Tellur
besitzt alle Eigenschaften eines Metalls, ist von starkem Metallglanz, fast silberweiß, von krystallinischem
Gefüge (krystallisiert hexagonal in Rhomboedern), ist spröde, hat das spec. Gewicht 6,26, schmilzt
bei etwa 500° C. und ist bei hoher
Temperatur destillierbar. In konzentrierter Schwefelsäure
[* 7] ist es mit purpurroter
Farbe
löslich. Sein
Dampf
[* 8] hat goldgelbe
Farbe. An der Luft erhitzt, verbrennt das Tellur
mit hellblauer grünumsäumter Flamme
[* 9] unter
Bildung eines schwach sauer riechenden
Dampfes von telluriger
Säure.
Gleich dem Schwefel und
Selen, denen
es in chem. Hinsicht sehr ähnlich ist, verbindet es sich mit
Wasserstoff zu
Tellurwasserstoff, TeH2, einem farblosen
Gase,
[* 10] das dem Schwefelwasserstoff ähnlich riecht, mit Sauerstoff zu dem festen
Anhydrid der tellurigen
Säure, TeO2, und zu
Tellursäure, H2TeO4.