Telemann
,
Georg
Philipp,
Komponist, geb. zu
Magdeburg,
[* 3] bezog zum
Studium der
Rechte 1700 die
Universität
Leipzig,
[* 4] widmete sich aber hier der
Musik mit solchem Erfolg, daß er schon vier Jahre später die Organistenstelle
an der
Neuen
Kirche und die Leitung des studentischen Gesangvereins
Collegium musicum übernehmen konnte. In der
Folge wirkte
er als
Kapellmeister erst in
Sorau
[* 5] (an der
Kapelle des
Grafen Promnitz), dann in
Eisenach,
[* 6] endlich von 1712 an
in
Frankfurt
[* 7] a. M. Von hier wurde er 1721 als städtischer Musikdirektor nach
Hamburg
[* 8] berufen, wo er starb. Telemann
stand
als ebenso fleißiger wie gewandter
Komponist und als Mann von reicher wissenschaftlicher
Bildung bei seinen Zeitgenossen in
höchstem Ansehen.
Als er die ihm 1722 angetragene Stellung eines Thomaskantors in Leipzig ausschlug, war der dortige Rat sehr enttäuscht, auch dann noch, als J. S. Bach für dies Amt gewonnen war. Die Hoffnungen, welche Hamburg auf ihn gesetzt, konnte er nur teilweise erfüllen, sofern man erwartet hatte, er werde die am Anfang des Jahrhunderts blühende nationale Oper von ihrem inzwischen eingetretenen Niedergang wieder emporheben, was ihm nicht gelingen sollte. Von seinen fast unzählbaren Werken (darunter 44 Passionsmusiken und an 40 Opern) hat nicht ein einziges ihren Schöpfer zu überleben vermocht.