Vorrichtung zur Ausführung von
Kreis- oder Längenteilungen, namentlich zur Herstellung
der
Grad- und Längenteilungen an
Meßinstrumenten. Beide haben den zu teilenden
Kreis
[* 2] oder
Stab
[* 3] periodisch um eine genau bestimmte
Strecke zu bewegen und dann durch ein feststehendes sogen. Reißerwerk einen
Strich von bestimmter
Länge auszuführen. Bei
der Kreisteilmaschine wird nachReichenbach
[* 4] die Originalteilung eines Mutterkreises unter Benutzung des
Mikroskops kopiert oder nach
Ramsden der zu teilende
Kreis mit
Schraube und
Schraubenrad gleichmäßig gedreht und in passenden
Momenten durch das Reißerwerk eingeritzt und endlich nach Örtling eine
Kombination beider Prinzipien vorgenommen.
Bei der Teilmaschine ohne
Führungsschraube
von Meyerstein in
Göttingen
[* 9] und ähnlich bei der von
Nasmyth wird ein Normalmaßstab zu
Hilfe gezogen, dessen
Teilung gewissermaßen
kopiert werden muß.
eine mechan. Vorrichtung, mittels deren man ein gegebenes
Normalmaß auf einen andern Gegenstand übertragen kann; auch dient sie, gegebene Längen in eine Anzahl gleicher Teile zu
teilen. Man unterscheidet zwei Arten: Längen- und Kreisteilmaschinen. Längenteilmaschinen finden Anwendung beim Anfertigen
von Längenmaßstäben, Skalen an mathem. und meteorolog. Instrumenten, z. B. bei Proportionszirkeln, Barometern und Thermometern,
die Kreisteilmaschinen beim Einteilen geodätischer, astron. und nautischer Winkelmesser nach Gradmaß.
Die Längenteilmaschinen beruhen auf folgendem Princip: Auf einer mit großer Sorgfalt hergestellten stählernen Schraubenspindel,
welche mit ihren beiden glatten, d. h. mit keinem Gewinde versehenen Enden in festen Lagern mittels einer Kurbel
[* 10] um ihre Längenachse
drehbar ist, verschiebt sich das Reißerwerk, d. h. diejenige Vorrichtung,
welche die Teilstriche in den zu teilenden Gegenstand einritzt und, auf einem Schlitten befestigt, mit diesem in sehr gleichmäßiger
Weise vorwärts bewegt wird. Ein mit der Spindel sich drehender Zeiger giebt auf einer seitlichen Scheibe noch geringe Bruchteile
einer Spindeldrehung an. Da die Spindel sehr geringe Steigung hat, so kann man mittels der Längenteilmaschine 1 mm
in 3000 und mehr vollkommen gleiche Teile teilen und mit dem Diamant
[* 11] in Glas
[* 12] einritzen, wie dies behufs der Versuche über
die Beugung des
[* 13] Lichts erforderlich ist.
Die Kreisteilmaschine besteht aus einer kreisrunden Metallplatte, die, um störende Vibrationen zu vermeiden, ein
großes Gewicht
haben und sehr sorgfältig und fest in horizontaler Lage aufgestellt sein muß. Auf dieser Platte sind verschiedene
konzentrische Kreise
[* 14] einradiert und wieder mit Silber ausgefüllt; die ganze Fläche ist dann sorgfältig eben abgeschliffen
und poliert. Auf diesen Silberkreisen ist die genaue Teilung des Kreises in 360° nebst den Unterabteilungen
des Grades aufgetragen. Am Rande ist die Platte ausgefräst, so daß sie als Schneckenrad dienen kann; sie sitzt auf einem
vertikalen Zapfen
[* 15] und ist um diesen in der Horizontalebene drehbar.
Die mit einer Kreisteilung zu versehende Platte wird auf denselben Zapfen aufgesetzt und an die Unterplatte, welche die Normalteilung
enthält, unverrückbar befestigt. Eine sehr genau gearbeitete Schraubenspindel ist neben dem ausgefrästen Zahnrad in zwei
Lagern drehbar. Diese Schraube greift als Schnecke in die Zähne
[* 16] der Normalplatte und bewegt diese samt der darauf befestigten,
zu teilenden Platte langsam um ihren Centralzapfen herum. Die Platten wandern bei dieser Drehung an dem
Reißerwerk vorbei, das bei jedem Strich der Normalabteilung den entsprechenden Strich auf der zu teilenden Scheibe einritzen
kann.