Teilmaschine
,
eine mechan. Vorrichtung, mittels deren man ein gegebenes
Normalmaß auf einen andern Gegenstand übertragen kann; auch dient sie, gegebene Längen in eine Anzahl gleicher
Teile zu
teilen. Man unterscheidet zwei
Arten: Längen- und Kreisteilmaschinen.
Längenteilmaschinen finden Anwendung beim Anfertigen
von Längenmaßstäben, Skalen an mathem. und meteorolog.
Instrumenten, z. B. bei Proportionszirkeln,
Barometern und
Thermometern,
die Kreisteilmaschinen
beim Einteilen geodätischer, astron. und nautischer Winkelmesser nach Gradmaß.
Die Längenteilmaschinen
beruhen auf folgendem Princip: Auf einer mit großer Sorgfalt hergestellten stählernen Schraubenspindel,
welche mit ihren beiden glatten, d. h. mit keinem Gewinde versehenen
Enden in festen Lagern mittels einer Kurbel
[* 2] um ihre Längenachse
drehbar ist, verschiebt sich das Reißerwerk, d. h. diejenige Vorrichtung,
welche die Teilstriche in den zu teilenden Gegenstand einritzt und, auf einem
Schlitten befestigt, mit diesem in sehr gleichmäßiger
Weise vorwärts bewegt wird. Ein mit der
Spindel sich drehender Zeiger giebt auf einer seitlichen Scheibe noch geringe Bruchteile
einer Spindeldrehung an. Da die
Spindel sehr geringe
Steigung hat, so kann man mittels der Längenteilmaschine
1
mm
in 3000 und mehr vollkommen gleiche
Teile teilen und mit dem Diamant
[* 3] in
Glas
[* 4] einritzen, wie dies behufs der Versuche über
die
Beugung des
[* 5] Lichts erforderlich ist.
Die Kreisteilmaschine
besteht aus einer kreisrunden Metallplatte, die, um störende Vibrationen zu vermeiden, ein
großes Gewicht
haben und sehr sorgfältig und fest in horizontaler
Lage aufgestellt sein muß. Auf dieser Platte sind verschiedene
konzentrische
Kreise
[* 6] einradiert und wieder mit
Silber ausgefüllt; die ganze
Fläche ist dann sorgfältig eben abgeschliffen
und poliert. Auf diesen Silberkreisen ist die genaue
Teilung des Kreises in 360° nebst den Unterabteilungen
des
Grades aufgetragen. Am Rande ist die Platte ausgefräst, so daß sie als Schneckenrad dienen kann; sie sitzt auf einem
vertikalen
Zapfen
[* 7] und ist um diesen in der Horizontalebene drehbar.
Die mit einer Kreisteilung zu versehende Platte wird auf denselben Zapfen aufgesetzt und an die Unterplatte, welche die Normalteilung enthält, unverrückbar befestigt. Eine sehr genau gearbeitete Schraubenspindel ist neben dem ausgefrästen Zahnrad in zwei Lagern drehbar. Diese Schraube greift als Schnecke in die Zähne [* 8] der Normalplatte und bewegt diese samt der darauf befestigten, zu teilenden Platte langsam um ihren Centralzapfen herum. Die Platten wandern bei dieser Drehung an dem Reißerwerk vorbei, das bei jedem Strich der Normalabteilung den entsprechenden Strich auf der zu teilenden Scheibe einritzen kann.