Teichmuschel
(Entenmuschel, Anodonta Lam.), Gattung aus der Familie der Flußmuscheln, hat ein dünnes, zerbrechliches Gehäuse und längliche, ungleichseitige Schalen mit glatter, brauner Oberhaut. Sie lebt besonders in stehenden, schlammigen Gewässern, einzelne Arten auch in Flüssen. Je nach Wohnort, Alter, Nahrung und Geschlecht weichen die Individuen ungemein voneinander ab, und die Unterscheidung der zahlreichen Arten ist daher sehr schwierig und noch keineswegs festgestellt.
Die beiden wichtigsten sind die große Schwanenteichmuschel
(A. cygnea L.), breit-eiförmig, mit geradem oder meist aufsteigend
gebogenem Oberrand und gerundetem, sehr krummlinigem Unterrand, bis 18
cm breit, und die Cellenser (A. cellensis
Schröt.),
länglich-eiförmig, mit fast geradem, parallelem
Ober- und Unterrand. Die Teichmuschel
findet sich fast in ganz
Europa
[* 2] und vermehrt sich sehr stark; ein
Tier enthält bisweilen an 40,000 junge
Muscheln.
[* 3] Diese entwickeln sich zuerst innerhalb
der
Kiemen des Muttertiers, schwärmen dann als kleine, sehr unreife
Larven aus und heften sich mittels eines Byssusfadens
an die
Flossen von
Fischen an.
Der von ihnen als
Fremdkörpern verursachte
Reiz hat eine Schwellung in ihrer
Umgebung zur
Folge; die
Haut
[* 4] erhebt sich zu einem
Wall und schließt in 3-4
Tagen die
Larve völlig ein. In einem solchen Gefängnis
nun bleibt letztere über 70
Tage und entwickelt sich dabei bedeutend. Ursprünglich mit nur einem
Schließmuskel versehen,
büßt sie diesen ein und erhält dafür zwei neue; ferner wachsen ihr
Kiemen,
Herz,
Geschlechtsorgane etc.
Endlich öffnet sich die
Haut des
Fisches, und die junge
Muschel tritt hervor, um von da ab frei umherzukriechen.