Teer
,
Königreich Sachsen

* 4
Sachsen. das schwarzbraune, dickflüssige, aus ölartigen und festen, oft harzigen
Teilen bestehende Produkt der trocknen
Destillation
[* 2] organischer Körper. Man unterscheidet
Holzteer (s. d.), der durch Essigsäuregehalt sauer reagiert;
Steinkohlenteer
(s. d.), der ammoniakhaltig ist; tierischen Teer
, der sehr übelriechend
und an
Ammoniak sehr reich ist. Unter Mineral- oder
Bergteer versteht man
Bitumen (s. d.). Der Teer
(Holz-
und
Steinkohlenteer) dient als konservierender
Anstrich (s. d.) für Holz
[* 3] und bisweilen als Rostschutzmittel für Eisenteile,
als Schmiere für Wagenachsen, zum Einschmieren von Transmissionsseilen, zur Herstellung von
Dachpappe (s. d.) und Preßkohlen
(s. d.), zur
Darstellung von
Pech (s. d.). Der
Braunkohlenteer, wie er z.B. in den Teer
schwelereien der
Provinz
Sachsen
[* 4] gewonnen wird, ist das Hauptmaterial zur
Darstellung des Paraffins und des Mineralöls. Da die Gewinnung des
Braunkohlenteers absichtlich bei möglichst niedriger
Temperatur vorgenommen wird, so fehlen darin die sog. aromatischen
Kohlenwasserstoffe,
Benzol u.s.w., und es herrschen
Kohlenwasserstoffe der Äthanreihe vor.