Tebriz
(Täbris,
Tauris), Hauptstadt der pers.
Provinz
Aserbeidschân, in einer fruchtbaren
Ebene am Adschitschai 1348 m
hoch gelegen, ist im allgemeinen schlecht gebaut, hat einige
Befestigungen, eine verfallene mittelalterliche
Burg mit
Zeughaus,
eine
Villa des Thronfolgers, zahlreiche (angeblich 318)
Moscheen (darunter sehenswert die
Ruine der berühmten
blauen
Moschee), 5 armenische
Kirchen, reiche
Bazare mit fast 4000
Läden, 166
Karawanseraien, Fabrikation von seidenen und baumwollenen
Zeugen,
Teppichen und Lederwaren, bedeutenden
Handel und 160-170,000 (darunter
ca. 3000 armenische) Einw. Im 18. Jahrh. sehr
heruntergekommen, verdankt die Stadt ihren erneuerten Wohlstand namentlich dem starken Transitverkehr
über
Eriwan,
Tiflis und
Poti zwischen
Europa
[* 2] und
Persien,
[* 3] welcher Tebriz
zur ersten Handelsstadt
Persiens gemacht
hat. - Tebriz
wurde 792 von
Zobeide, der Gemahlin des
Kalifen
Harun al Raschid, gegründet. Am hier
Sieg der
Perser über die
Türken; 1725 wurde
die Stadt von den
Türken erobert; bis 1828 war sie die
Residenz des
Kronprinzen
Abbas Mirza, wurde aber
im
Oktober 1827 von den
Russen besetzt, worauf hier 2. Nov. der
Friede zwischen Rußland und
Persien zu stande
kam, in welchem letzteres
das Chanat
Eriwan an Rußland abtrat. Am litt die Stadt durch ein
Erdbeben.
[* 4]