Taxus
L. (Eibenbaum), Gattung aus der Familie der Taxineen, immergrüne Bäume oder Sträucher der gemäßigten Klimate der nördlichen Halbkugel mit weißem Splint und rotbraunem harten Kernholz, zerstreut stehenden, durch die herablaufenden Blattbasen kantigen Zweigen, lederigen, spiralig dicht gestellten und fast zweiseitswendigen, linealischen bis ovaloblongen, flachen, oft sichelförmig gekrümmten, kurz stachelspitzigen Blättern, diözischen Blüten, auf der Spitze eines Kurztriebes in den Blattachseln stehenden, fast kugeligen männlichen Blütenkätzchen und einzeln an der Spitze eines Kurztriebes stehenden weiblichen Blüten, deren kurze, napfförmige Hülle sich zu einem fleischigen, hochroten, den Samen [* 2] bis fast zur Spitze umhüllenden, aber offenen Fruchtbecher entwickelt.
Man kennt sechs
Arten, unter denen eine europäische. Taxus
baccata L. (gemeiner Taxbaum, Roteibe), ein bis 12-15 m hoher, meist
aber niedrigerer
Baum oder (in
Kultur)
Strauch mit 2,5
cm langen, am
Rand kaum umgeschlagenen, oberseits dunkelgrünen,
unterseits hellgrünen (nicht blauweiß gestreiften, wie bei der
Tanne)
[* 3] Blättern, hell scharlachroten
Scheinfrüchten u. blauvioletten
Früchten, wächst in Wäldern
Mittel- und Südeuropas von den britischen
Inseln, dem mittlern
Norwegen,
[* 4]
Schweden und Rußland
südwärts bis
Spanien,
[* 5]
Sizilien,
[* 6]
Griechenland
[* 7] und zum
Kaukasus, in
Deutschland
[* 8] jetzt nur noch sehr zerstreut,
besonders auf Kalkboden in der
Eichen- und Buchenregion.
Die Eibe findet sich ferner auf den
Azoren, in
Algerien,
[* 9] in
Vorderasien, am
Himalaja, am
Amur; sie soll ein
Alter von 2000
Jahren
erreichen. Man benutzt sie zu
Lauben,
Hecken, und namentlich zu
Ludwigs XIV.
Zeiten spielte sie eine große
Rolle in den
Gärten. Das
Holz
[* 10] ist ungemein fest und fein (deutsches
Ebenholz, Eibenholz) und dient zu Schnitzereien,
Haus- und
Tischgeräten, ehemals auch zu
Armbrüsten. Die
Früchte sind genießbar, von fadem
Geschmack, die
Blätter aber giftig. Als
Emmenagogum und Abortivum werden sie noch jetzt vom
Volk benutzt. Bei den Alten war der Taxus
ein
Baum des
Todes; die
Furien trugen
Fackeln von Eibenholz, und die
Priester bekränzten sich im innern Heiligtum von
Eleusis mit
Myrten- und
Taxus
zweigen. Mehrere
Varietäten, besonders Taxus
hibernica
Mack., mit aufrecht stehenden
Zweigen, aus
Irland und andre
Arten aus
Nordamerika
[* 11] und aus dem östlichen
Asien
[* 12] werden bei uns als Ziersträucher kultiviert.