Tausendfüßer
(Myriopoda), eine artenarme
Klasse der
Gliedertiere. Der langgestreckte Körper besteht aus dem
Kopf,
der ein Paar Fühler und 2 bis 3 Paar
Kiefer trägt, und einer größern Anzahl von im ganzen gleichgebildeten
Leibesringen, von denen jeder ein oder zwei Paar
Beine trägt. Die Anzahl der Beinpaare schwankt von 9 bis weit über 100. In
ihrem innern
Bau schließen sich die eng an die
Insekten
[* 2] an, namentlich bestehen die
Atmungsorgane wie bei diesen aus feinen,
meist verzweigten
Röhren
[* 3]
(Tracheen,
[* 4] s. d.). Die Tausendfüßer
sind lichtscheu, sie verbergen
sich am
Tage an feuchten Orten.
Ihre Nahrung besteht teils aus tierischen, teils aus pflanzlichen
Stoffen. Die Fortpflanzung geschieht fast ausnahmslos durch
Eier.
[* 5] Die Tausendfüßer
sind über die ganze Erde verbreitet, am zahlreichsten aber in den wärmern
Ländern entwickelt. Man teilt
sie in die Ordnungen: I. der Skolopendren (s. d., Chilopoda), hierher die Lucassche Bandassel
(Scolopendra Lucasi
Blanch., s.
Tafel:
Spinnentiere
[* 6] und Tausendfüßer
II,
[* 1]
Fig. 10), die
Schildassel (Scutigera coleoptrata L.,
[* 1]
Fig. 11), der
Steinkriecher
(Lithobius forficatus L.,
[* 1]
Fig. 12); II.
Schnurasseln (s. d.,
Diplopoda) mit der gerandeten Schalenassel
(Glomeris marginata Leach,
[* 1]
Fig. 13), dem Sandvielfuß (Julus sabulosus
L., s. Taf. I,
[* 1]
Fig. 9) und III.
der Klauenträger (s. d., Onychophora) mit dem kapischen Klauenträger (Peripatus
capensis Grube, s. Taf. II,
[* 1]
Fig. 14). -
Vgl. Latzel, Die Myriopoden der Österreichisch-Ungarischen Monarchie (2 Bde., Wien [* 7] 1880 u. 1884);
Graf Attems, Myriopoden (Frankf. a. M. 1897).