(tschech. Domažlice), Stadt im westlichen
Böhmen,
[* 3] an der
Böhmischen Westbahn, in welche hier die Staatsbahnlinie
Janowitz-Taus mündet, mit Bezirkshauptmannschaft und Bezirksgericht, Dechanteikirche, Kommunalobergymnasium,
Augustinerkonvent, Zuckerraffinerie, Bandfabrik, Bautischlerei, Strumpfwirkerei und
Töpferei, Bierbrauerei,
[* 4] besuchten
Märkten
und (1880) 7364 Einw. Bei TausSieg derHussiten über das deutsche Kreuzheer.
In der Umgebung
Glas- und Porzellanfabriken,
Brettsägen und Zündwarenfabrikation.
1) Bezirkshauptmannschaft in Böhmen, hat 492,17 qkm und (1890) 46 461 (22 236 männl., 24 225 weibl.) meist czech. E.
in 71 Gemeinden mit 122 Ortschaften und umfaßt die Gerichtsbezirke Neugedein und Taus. - 2)
Taus, czech. Domažlice, königl. Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft sowie eines
Bezirksgerichts (242,91 qkm, 25 292 meist czech. E.), an den Linien Iglau-Taus (295 km) und Prag-Pilsen-Furth im Wald der Österr.
Staatsbahnen,
[* 6] hat (1890) 7703 czech. E., Marienkirche, alte Allerheiligenkirche, Turm
[* 7] der frühern Jakobskirche, Augustinerkloster,
alte Chodenburg (Grenzburg), jetzt Sitz der Behörden, neues Rathaus mit wertvollen Handschriften aus
der Hussitenzeit, Museum, czech. Staats-Obergymnasium, Bürgerschule; bedeutende Bandfabrik, Strumpfwirkerei, Maschinenbauanstalt,
Thonwaren- und Zündholzschachtelfabrikation, Zuckerraffinerie, Bautischlerei, Brauerei und Getreidehandel. Bei Taus besiegten
die Hussiten ein deutsches Kreuzheer unter dem Kurfürsten Friedrich I. von Brandenburg.
[* 8]