Taubenstößer
,
s. v. w. Habicht.
Taubenstößer
7 Wörter, 74 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Taubenstößer,
s. v. w. Habicht.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Taubenstößer,
Wanderfalke, s. Falken. ^[= (Falconidae), die größte Familie der Raubvögel (s. d.), welche mit Ausnahme der von manchen ...]
(Astur Bechst.), Gattung aus der Ordnung der Raubvögel, [* 3] der Familie der Falken (Falconidae) und der Unterfamilie der Habichte (Accipitrinae), Vögel [* 4] mit gedrungenem Leib, kleinem Kopf, längerm, stark gekrümmtem Schnabel mit stumpfem Zahn, bis zur Schwanzmitte reichenden Flügeln, in denen die dritte und vierte Schwinge am längsten sind, ziemlich kurzem, abgerundetem Schwanz und hohen, stärkern Läufen mit relativ längern Zehen. Beide Geschlechter sind gleich gefärbt.
Der gemeine Habicht (Stockfalke, Tauben-, Hühner-, Sperberfalke, Doppelsperber, Stößer, Stoßvogel, A. palumbarius Bechst.; s. Tafel »Raubvögel«),
70 cm lang und 1,3 m breit (das Weibchen), ist am Oberkörper schwärzlich graubraun, aschblau überlaufen, am Unterkörper weiß, jede Feder mit braunschwarzen Schaftstrichen und Wellenlinien gezeichnet. Der Schnabel ist hornschwarz, die Wachshaut blaßgelb; die Augen sind hochgelb, die Füße gelb. Der Habicht findet sich als Standvogel in fast ganz Europa [* 5] und Mittelasien, seltener Südeuropa, höchst selten in England. Im Winter streicht er umher, und einzelne ¶
gelangen bis Ägypten. [* 7] Er liebt große, mit Feldern und Wiesen abwechselnde Wälder, lebt einsam, ungesellig, ist höchst ungestüm, wild, dreist und bei großer Schlauheit räuberisch und mordgierig, fliegt schnell, geht auf der Erde ungeschickt, ist selbst in den Mittagsstunden in Bewegung und durchstreift ein großes Gebiet ziemlich regelmäßig. Er verfolgt alle Vögel und viele Säugetiere, selbst Hasen, am häufigsten die Tauben, [* 8] auf welche er, in schiefer Richtung pfeilschnell heranfliegend, gewöhnlich von oben herabstößt. Er mordet zunächst so viele Vögel, als er zu fangen vermag, und frißt sie dann in Ruhe auf. Er ist überall höchst verhaßt; Krähen und Edelfalken verfolgen ihn unermüdlich, und die Schwalben begleiten ihn mit warnendem Geschrei.
Paarweise lebt er nur in der Brutzeit, seinen Horst baut er auf hohen Waldbäumen, und im April oder Mai legt das Weibchen 2-4 große, grünlichweiße, oft gelb gefleckte Eier [* 9] (s. Tafel »Eier I«, [* 6] Fig. 33), welche es mit der größten Hingebung bebrütet. Die Jungen werden von den Alten auf das lebhafteste verteidigt. In der Gefangenschaft bleibt er wild, boshaft, mordgierig, in Asien [* 10] aber wird er zur Jagd benutzt, und in Indien und Persien [* 11] ist er der geachtetste Jagdfalke. Am nächsten ist er mit dem Sperber (s. d.) verwandt.
Ludwig, Romanschriftsteller, geb. zu Sprottau, [* 12] trat mit 15 Jahren in das Büreau eines Rechtsanwalts ein, beschäftigte sich aber in seinen Mußestunden eifrig mit seiner weitern Ausbildung. Durch Gutzkow in die Litteratur eingeführt, gab er schließlich 1857 sich ganz dem Schriftstellerberuf hin und ließ sich 1862 dauernd in Berlin [* 13] nieder, wo er die Redaktion des »Deutschen Magazins« einige Zeit leitete. Sein erstes größeres und bekanntestes Werk ist der Roman »Der Stadtschreiber von Liegnitz« [* 14] (Bresl. 1865, 3 Bde.; 2. Aufl. 1881); ihm folgten die Romane: »Zwei Höfe« (das. 1870, 3 Bde.),
»Vor dem Gewitter« (Hannov. 1873, 4 Bde.),
»Am Genfer See« (Jena [* 15] 1875, 2 Bde.),
»Schein und Sein« (das. 1875, 5 Bde.; 2. Aufl. 1878),
»Auf der Grenze« (Bresl. 1878, 4 Bde.),
»Der rechte Erbe« (das. 1879),
»Wille und Welt« (Leipz. 1884, 3 Bde.) und »Im Sonnenschein« (Bresl. 1885, 3 Bde.). Außerdem veröffentlichte er die Novellensammlungen: »Kriminalnovellen« (Berl. 1864),
»Irrwege« (das. 1866, 2 Bde.),
»In guten Händen« (das. 1880) und die Erzählungen: »In Paris« [* 16] (das. 1875),
»Das Haus des Unfriedens« (das. 1877),
»Querüber« (Leipz. 1879) u. a.