Provinz des südamerikan. Staats Chile, liegt am Stillen Ozean zwischen Rio Camarones und Rio Loa, erstreckt sich
bis zum Gipfel der Kordilleren, die sie von Bolivia trennen, und hat ein Areal von 50,006 qkm (908 QM.). Die Küstenkordillere
steigt bis 1770 m an; hinter derselben breitet sich die wüste Pampa de Tamarugal (1000 m ü. M.) aus, mit
reichen Lagern von Salpeter und Borax (Ausfuhr 1885: 9,478,000 Ztr.). Das Innere bietet Weiden für Schafe, Lamas, Alpakos und Vicuñas.
Ergiebige Silberminen liegen in der Nähe der Küste, und Guano findet sich in Mengen nördlich vom Rio Loa
bis Patillos. Ackerbau ist nur an wenigen durch Bewässerung begünstigten Stellen möglich. Tarapacá hat etwa (1885) 45,086 Einw.,
der Mehrzahl nach Chilenen. Die Provinz wurde 1883 von Peru an Chile abgetreten. Hauptstadt ist Iquique. Die ehemalige Hauptstadt
Tarapacá, in 1158 m Meereshöhe im Innern gelegen, hatte früher ergiebige Silbergruben, ist
aber jetzt nur ein Dorf mit (1876) 1038 Einw.
Provinz im nördl. Chile, wird westlich vom Stillen Ocean bespült, nördlich durch den Rio Camarones von Tacna
geschieden, während östlich die Cordillera Silillica und die Sierra de Huatacondo die Grenze gegen Bolivia
bilden. Tarapaca zählt auf 50000 qkm 89 751 E. Der Vulkan Isluga an der nördl. Ostgrenze steigt zu 5200 m auf; auf der Nordwestseite
liegt der Pichutapaß. Zwischen der Küstencordillere und der Grenzcordillere breitet sich die salzige, sandige, wasserlose
Pampa de Tamarugal aus.
Nur wenige Flüsse erreichen den Ocean, die meisten versiegen während des Sommers. Das Klima wird gekennzeichnet
durch starke Hitze, wütende Staubstürme, verzehrende Trockenheit und fast gänzlichen Mangel an Vegetation. Noch gefährlicher
als die Sandstürme sind dichte Nebel (camanchaca), in denen öfter Menschen in der Wüste umkommen. Wo aber die Einöden
bewässert werden, gedeihen Baumwolle, Bananen und Zuckerrohr. Eine Oase ist Pica mit 1160 E., in 1067 m Höhe,
mit tropischer Vegetation. Der Reichtum T.s besteht in Salpeter- und Guanolagern. (S. Chilesalpeter.) Daneben werden Borsalze
und Jodverbindungen gewonnen. Auch Goldminen sind in der Küstencordillere vorhanden. Bei Huautajaya und Sta.
Rosa befinden sich Silberminen. Ausgedehnte Steinsalzlager werden ausgebeutet. Eisenbahnen führen von
den Häfen Pisagua, Iquique und Patillos nach den Salinen und Bergwerksdistrikten des Innern. Hauptstadt ist Iquique (s. d.).
- Die Provinz, welche im Okt. 1879 von den Chilenen besetzt worden war, wurde 1883 von Peru abgetreten.