Taormina
(lat. Tauromenium), Stadt im Kreis [* 2] Castroreale der ital. Provinz Messina [* 3] auf Sicilien, auf einer 120 m hohen Felsterrasse an der Ostküste, über Giardini (2818 E.) an der Eisenbahn Messina-Catania herrlich gelegen und überragt von den Ruinen des Castello (396 m), das wieder nach NW. vom 635 m hohen Dorf Castel Mola (mit 356, als Gemeinde 1173 E. und Ruinen eines Kastells) und weiter vom Monte-Venere (864 m) beherrscht wird, hat (1881) 3128 E., einen Dom, davor einen monumentalen Brunnen, [* 4] got. Paläste, röm. Bäder (Naumachie genannt), in der Nähe vier Grotten und im O. auf vorspringender, 124 m hoher Landzunge ein berühmtes, wohlerhaltenes, altgriech. Theater, [* 5] dessen größter Durchmesser 109 m beträgt und von wo sich die herrlichste Aussicht, besonders auf den Ätna, [* 6] bietet. - Die alte Stadt verdankte ihren Namen dem Berge Tauros (jetzt Monte-Toro), an dessen Abhange sie lag, und wurde 396 v. Chr., nach der Zerstörung des benachbarten Naxos von den Siculern gegründet. Die Stadt gelangte bald, besonders durch den Handel, zu hoher Blüte, [* 7] erlitt dann unter der Herrschaft der Römer [* 8] (im 1. Jahrh. v. Chr.) mehrere schwere Schläge und wurde erst durch Augustus, der eine röm. Kolonie hinführte, wieder gehoben. -
Vgl. Squillaci, Taormina
attraverso i secoli
(Catania 1892).