Tangaren
(Tanagridae Gray), Familie aus der Ordnung der Sperlingsvögel, [* 2] schlank gebaute, zum Teil überaus prachtvolle Vögel [* 3] mit schlankem, kegelförmigem, auf der Rückenfirste wenig, an der Spitze etwas herabgebogenem, vor derselben meist ausgekerbtem Schnabel, mittellangen Flügeln und Schwanz, ziemlich kräftigen, kurzen Läufen und Zehen, starker und langer Hinterzehe und gekrümmten Krallen, bewohnen die Wälder Amerikas von Paraguay [* 4] bis ¶
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Kanada, leben meist gesellig, fliegen gut und bewegen sich auf dem Boden recht gewandt. Einige sollen ansprechend singen,
viele aber lassen nur unangenehme Laute vernehmen. Sie nähren sich hauptsächlich von Früchten, zeitweilig von Körnern und
fressen sämtlich auch Insekten.
[* 6] Ihr Nest bauen sie auf Bäumen oder Sträuchern. Die wandernden Arten brüten
nur einmal im Jahr, während die in wärmern Gegenden lebenden wohl mehrere Bruten erziehen. Wegen der bestechenden Schönheit
der Tangaren
werden viele Arten in Käfigen gehalten, worin sie bei sorgfältiger Pflege auch ziemlich gut gedeihen.
Die Tapiranga (Rhamphocelus brasiliensis L., s. Tafel »Stubenvögel«) [* 7] besitzt die Größe des Gimpels, ist glänzend dunkelblutrot, an den Flügeln und dem Schwanz schwarz, an den Schwingen und Oberflügeldecken verwaschen braunrot gesäumt; die Iris ist hochrot, der Schnabel bräunlichschwarz, die Wurzelhälfte des Unterschnabels perlmutterweiß, der Fuß schwarz. Das Weibchen ist oberseits schwarzbraun, am Bürzel und auf der Unterseite schmutzig rostbraun. Die Tapiranga bewohnt Brasilien [* 8] und ist in den Gebüschen sowie in den Rohrbrüchern an den Flußufern sehr gemein.