Tamarindus
L.,
Tamarinde, Pflanzengattung aus der Familie der
Leguminosen
[* 2] (s. d.),
Abteilung der
Cäsalpiniaceen. Die
einzige, wahrscheinlich im tropischen
Asien
[* 3] einheimische Art, Tamarindus
indica L., hat durch langjährige Kultur in allen Tropengegenden,
besonders als Schattenbaum weite
Verbreitung gefunden und mehrere Kulturarten entwickelt. Es sind
Bäume
mit gefiederten
Blättern und in
Trauben stehenden wohlriechenden
Blüten von gelblichweißer
Farbe. Die
Früchte sind fingerdicke,
gegen 20 cm lange braune Hülsen, die zwischen den
Häuten ihrer Schalen ein angenehm säuerlich-süß schmeckendes schwarzrötliches
Mark enthalten, das in der
Medizin und in Tabaksfabriken gebraucht wird.
Dieses Mark kommt, mit Fasern und Samen [* 4] vermischt, als eine mus- oder breiartige Masse, in Fässer geschlagen, aus Ostindien, [* 5] Ägypten [* 6] und Westindien [* 7] nach Europa. [* 8] In neuerer Zeit hat der Handel damit wie die Anwendung desselben sehr abgenommen. Von den Samen und Fasern befreites und mit Zucker [* 9] versetztes Tamarindenmus führt den offizinellen Namen Pulpa Tamarindorum depurata,; es bildet einen Hauptbestandteil der Sennalatwerge (Electuarium lenitivum). Das Tamarindenholz kommt als Nutzholz in den Handel.