Tafelbouillon
,
s. Bouillontafeln.
Tafelbouillon
3 Wörter, 34 Zeichen
Tafelbouillon,
s. Bouillontafeln.
(Suppentafeln, Tafel- oder Taschenbouillon), Fabrikate verschiedener Art zur schnellen Bereitung von Bouillon. Man stellt sie aus einer Fleischsorte oder aus einer Mischung mehrerer Fleischsorten dar, indem man z. B. 6 kg mageres Rindfleisch, 3 kg Kalbfleisch, 3-4 alte Hühner, [* 3] 4 Kalbsfüße, 1 Ochsenfuß und 1 kg magern rohen Schinken hackt und mit 17 Lit. Wasser 8-10 Stunden kocht, die Brühe durchseiht, absetzen läßt, nach Beseitigung des Fettes zur Sirupskonsistenz verdampft und in flache Gefäße dünn ausgießt.
Die nach dem Erkalten gelatinierte Masse zerschneidet man in kleine Täfelchen, die man auf Papier oder auf einem Netz aus dünnen Fäden an einem kühlen Ort völlig trocknen läßt. Man erhält ungefähr 500 g B., von denen 8 g zu einem Teller Suppe genügen. Zur Bereitung derselben läßt man die Bouillontafeln im Wasser zergehen, setzt die üblichen Suppenkräuter hinzu und läßt einmal aufwallen. Auch Saucen kann man auf diese Weise aus Bouillontafeln darstellen. Die Bouillontafeln sind sehr in Mißkredit gekommen, weil sie häufig aus fast nichts als Leim bestanden, parfümiert mit dem Brataroma des Fleisches. Gute Bouillontafeln geben an Weingeist reichlich 80 Proz. lösliche Stoffe, schlechte Bouillontafeln kaum 5-6 Proz. ab. Durch das jetzt in hinreichender Menge aus mehreren Fabriken in den Handel kommende Fleischextrakt sind die Bouillontafeln so gut wie vollständig verdrängt worden; auch Fleischzwieback (s. d.) wird jetzt häufiger angewandt.